Auf der Autonahn

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Tag 26 – Ijmudien – Bischofsheim

Nächte auf Fähren sind meist kurz und manchmal auch etwas lauter. Das Motorengeräusch unseres Schiffes war auf Deck 4 jedenfalls so intensiv zu hören, dass dies das Schnarchen des ein oder anderen Radlers überdeckte. So trafen wir uns (mehr oder weniger) ausgeruht zum Frühstück und konnten uns hier noch mal ausgiebig Zeit lassen, denn aufgrund des großen Andrangs im Hafen konnten wir erst um 10 Uhr anlegen und eine viertel Stunde später das Schiff verlassen. Der Sprühregen in Ijmuiden hatte rechtzeitig aufgehört und so konnten wir ohne Probleme die Räder verpacken. Es war genügend Zeit unsere Bahnfahrer zum Bahnhof zu transferieren und dann starteten wir Richtung Heimat. Die ersten 150 Kilometer liefen außerordentlich gut. Doch dann: Vollsperrung der Autobahn vor der Grenze zu Deutschland. Abfahren. Tanken. Auffahren. Mittagsrast. Fahrerwechsel. Ich setze mich auf den Beifahrersitz und fange an zu arbeiten. So langsam dominiert die Politik wieder über dem Fahrrad. Na ja, so ganz weg war sie auch in den vergangenen drei Wochen nicht. Mal sehen, wer zuerst in Bischofsheim ist – die Bahn- oder die Busfahrer. Wenn man sich auf Google verlassen kann, dann haben wir ganz gute Karten.  Und die haben wir ausgespielt. Nach 26 Tagen in fremden Betten ist es schön auch wieder mal im eigenen Bett zu schlafen (wenn auch nur kurz). Radtouren wie diese – es war die zwanzigste große Tour in den vergangenen dreißig Jahren – werden (gefühlt) immer komplizierter. Durch die moderne Kommunikation finden bis weit in die Tour hinein noch Abstimmungen mit den Hotels, Fährgesellschaften und den „Pausengastgebern“ unterwegs statt. Na ja, ich merke auch, dass (so manche) Etappe(n) keine Spazierfahrten sind und Substanz kosten – je länger die Tour wird. Jetzt gilt es erst einmal die vergangenen Tage und Kilometer zu verarbeiten.

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