Tag 24 Kirkwall – Aberdeen
Es ist 5.20 Uhr. Der Wecker klingelt. Um 6 Uhr gibt es Frühstück. Das muss schnell gehen, denn um 7 Uhr legt unsere Fähre in Aberdeen an und dann geht es mit dem Kleinbus von Eddie Rattray in Richtung Newcastle. Soweit die Theorie. Bis zum Frühstück war noch alles in Ordnung, doch dann kamen die ersten Hinweise – der Hafen von Aberdeen ist gesperrt: Nebel. Na ja, moderne Technik, Nebel, die Wetterapp – so schlimm werde es schon nicht werden. Es wurde schlimmer. Die Informationen von der Brücke waren genauso spärlich wie eintönig. Über Stunden die wenigen gleichen Infos. Die ersten beiden Stunden machten wir uns noch keine Gedanken. Die Busfahrt nach Aberdeen war mit fünf Stunden kalkuliert, wir hatten ein Zeitfenster von neun Stunden kalkuliert, was sollte da schon schiefgehen. Es wurde 9 Uhr, es wurde 10 Uhr – die Fähre lag eine Meile vor dem Hafen – es tat sich nichts. So langsam wurden wir unruhig. Wir telefonierten mit Eddie Rattray, der im Hafen von Aberdeen wartete. Wir telefonierten mit der Fährgesellschaft, die uns um 17 Uhr von Newcastle in die Niederlande bringen sollte. Stornieren? Noch abwarten? Um 12 Uhr dann de bittere Wahrheit: wir werden es vor 17 Uhr nicht schaffen und damit am Sonntag auch nicht in Bischofsheim sein.
Unser Bus wartet, organisiert einen zweiten Fahrer. Ein kleiner Mittagsimbiss vertreibt die Zeit. Jetzt rufen wir bei DFDS an. Die Fähre für Samstag wird storniert. Die Umbuchung auf Sonntag klappt (gerade) noch. Fast alle Plätze auf dem Schiff waren ausgebucht.
Das um 14 Uhr die Durchsage: es klart ein wenig auf – das Schiff kann in den Hafen einlaufen. Kurz nach ½ 3 sind wir da. Unsere Busfahrer warten. Schnell sind die Räder verstaut, wir verabschieden uns von Kiki und Alf, die noch eine Woche in Schottland bleiben. Jetzt geht es nach Newcastle, aber nicht zum Schiff, sondern in ein Hotel am Rande der Stadt. Unsere Tour wird einen Tag länger. Morgen kommen nochmal 17 Kilometer (der Weg zum Fährhafen) dazu. Jetzt um 16.15 Uhr ist dort das Ende der check in Zeit, genau 187 Meilen von uns entfernt. Eddie Rattray schaffte die Strecke hervorragend. Unterwegs wurden bei uns Erinnerungen an die vergangenen drei Wochen wach. Was haben wir für Landschaften gesehen. Kurz nach 20 Uhr waren wir an unserem Hotel in Newcastle. Na ja, der Transoport der Fahrräder hätte etwas besser sein können. Hier in England mussten wir erfahren, dass die Hinweise auf Webseiten nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen. Konkrekt beim Abendessen. Schließzeit der Küche laut Internet: 22 Uhr – real 20.45 Uhr. Was uns vor (lösbare) Probleme stellte. Dass man dann Vorspeise und Hauptgang zusammen servierte ist ja noch akzeptabel, dass wir aber am Tisch unser Essen und unsere Getränke selbst zusammen rechnen sollten (es gab nur eine Tischrechnung) war schon gewöhnungsbedürftig.