15. Tag – Jersey
Wann merkt man bei den Euroradlern, dass eine Tour zu Ende geht? Die Zeichen lassen sich schnell deuten: beim Frühstück sieht man kein Radlertrikot, die übliche Hektik weicht erfahrungsbedingter Gelassenheit (auch wenn davon am heutigen Donnerstag recht wenig zu spüren war), das Fahrrad wird durch einen öffentlichen Bus oder ein paar Wanderschuhe ersetzt und in der whats-app Gruppe findet man Vorschläge für ein Cafe (nach dem Stadtbummel). Ein Dutzend Euroradler machte sich auf den Weg nach St. Helier und erstes Ziel sollte (eigentlich) das Elizabeth Castle sein.
Aber was passiert, wenn man (also ich) einmal die Route nicht auf der analogen Karte kontrolliert? Das digitale Navi schickt uns direkt in den Fährhafen. Da wollen wir aber erst am morgigen Freitag hin. Also zurück, ein Stück die Hauptstraße östlich und schon hatten wir den Abfahrtsplatz für unser Amphibienfahrzeug (also einen schwimmenden Bus) gefunden. Binnen von zehn Minuten waren wir „drüben“ dem Ort, den man nur bei Ebbe zu Fuß erreichen kann – und das war heute nur zwischen 14.20 und 17.20 Uhr der Fall. Wir tauchten für knapp zwei Stunden in die wechselvolle Geschichte ein und „flohen“, bevor ein (über)eifriger „Offizier“ aus dem 19. Jahrhundert uns zwangsrekrutiert hätte. Ob das auch Jupp und Joachim gelungen ist, war beim Schreiben dieser Zeilen noch nicht klar, im „schwimmenden Bus“ waren sie zumindest erst einmal nicht zu sehen. Auf dem Eiland muss man sich aber nicht nur vor dem Militär in Acht nehmen, auch die Möwen können den Besuchern ganz schön zusetzen. Zurück in St. Helier, der pulsierenden Hauptstadt. Wir sehen Euroradler bei der Suche nach einem Cafe, bei der Rückkehr von einer Wanderung oder in der Kleinmarkthalle (die donnerstags leider schon um 14 Uhr schließt) – der „Gruppenzwang“ ist heute aufgehoben. Jetzt gilt es die Packtaschen vorzubereiten. Am Freitag muss alles ganz schnell gehen. Frühstück gibt es schon um 6.30 Uhr, wenn auch nicht „full english“.