16. Tag – Jersey – Villers-Bretonneux
5.50 Uhr – Aufstehen, 6.30 Uhr – Frühstück, 7.30 Uhr Abfahrt. Es sind nur 4,5 Kilometer vom Hotel bis zum Fährhafen, aber man muss alle (wirklich?) Eventualitäten einplanen. Um 7.50 Uhr sind wir am Fährhafen und nach der Passkontrolle ist erst einmal „Warten“ angesagt. Ich telefoniere mit meinem Büro; das Wochenende und der Montag müssen abgesprochen werden. Sonntag „Schirmherrschaft beim Lauf gegen Depressionen“. Klar, dass ich da nicht nur rede, sondern auch mitlaufen werde. Mal sehen was da nach zwei Wochen Radfahren geht. Montag steht am Vormittag die „Lenkung“ auf der Tagesordnung und danach ruft Berlin. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin kämpfe ich dort für unser Krankenhaus. Dazwischen der Haushalt unseres Kreises – wir brauchen den „Anpassungsbeschluss“. Kurz vor 9 Uhr. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen. Wir können an Bord. Mit fünf Minuten Verspätung legt das Schiff ab. St. Malo erreichen wir pünktlich. Noch mal 3,5 Kilometer – und wir sind am Parkplatz. Jetzt geht alles wie am Schnürchen. Hänger auf, Kartons raus, Pedalen an den Rädern ab, Lenker quer, alles (nach einem genauen Plan) in den Hänger, Taschen dazwischen, Hänger an Bus koppeln, Bahnfahrer verabschieden – und ab auf die Autobahn. Um 13.15 Uhr starten wir (7) in St. Malo. Und was jetzt kommt glauben wir kaum. Es regnet. Zuerst leicht, dann kippt es für fünf Minuten wie aus Kübeln. Das nennt man dann wohl Punktlandung. Die Bahnfahrer (10) kurz nach uns. Wir bekommen die Meldung, dass alle Bahnfahrer den Umstieg geschafft haben und im Zug nach Paris sind. 304km/h lautet dort die aktuelle Höchstgeschwindigkeit – das schaffen wir mit dem Bus nicht (ganz). Eine kurze Rast an der Autobahn. Gefühlt sind es 35°C. Wir fahren weiter. Unser Navi führt uns mitten durch Rouon. Noch enger können die Straßen auch nicht werden. Um kurz nach 19 Uhr sind wir da. Fast gleichzeitig kommt die Hiobsbotschaft der Bahnfahrer. Stromausfall. Verspätung. Wir sitzen im Garten. Wir werden köstlich bewirtet. Gruß aus der Küche. Vorspeise. Es wird immer besser. Wir bekommen die Nachricht: der TGV rollt wieder. Bei uns geht es weiter. Zu jedem Gang der passende Wein. Irgendwie haben wir ein schlechtes Gewissen. Wir wünschen euch alles Gute. Kommt gut heim. Morgen mehr.
Tagesdaten: 7,5 Kilometer (im Sattel) gefahren. Auf die anderen Tagesdaten verzichte ich heute. Die lohnen sich einfach nicht. Unsere Gesamttour war damit 1.235 real gefahrene Kilometer lang.