18. Tag, Samstag, 30. Mai 2015 – Er Rachidia – Tinghir
Der Wecker klingelt um 6.20 Uhr – das kann doch nicht sein, ist die Nacht schon zu Ende, jetzt aufstehen – „nein“ – (fast) alles tut weh. Trotzdem, es hilft nichts. Also „raus“. Beim Frühstück sieht es nicht (viel) besser aus. Trotzdem: Carmen und Kurt schwingen sich auf das Fahrrad.
„Nur“ Alf, Gerhard und Caro nehmen noch mal den Bus. Wir kommen pünktlich in Er Rachidia los. Es läuft (gegen alle Erwartungen) gut – eigentlich sogar sehr gut. 22 Kilometer nach einer Stunde, 43 Kilometer nach zwei Stunden, wir machen einen kurzen Fotostopp, dann den Berg hinab. Kinder begleiten uns bei der Fahrt durch die Stadt. Karsten schenkt ihnen einen großen Wasserbehälter, den wir nur zur Hälfte benötigen. Die Freude ist groß. Jetzt wird es wärmer. Trotzdem schaffen wir bis zur Mittagsrast gut 80 Kilometer – und das schon vor 1 Uhr mittags. Vor lauter Freude hätte Herbert mit (unserem Bus) fast unsere Radgruppe übersehen – aber technisch perfekt bremste er sie aus.
Überhaupt: er könnte auch gut als marokkanischer Taxifahrer durchgehen. Nach der Mittagspause wird es heiß. Mir schwinden die Kräfte. Stephan, Jörg und Karsten geben mir Windschatten. Was für ein Wind? Der fühlt sich eher an wie ein Föhn auf voller Heizstufe. Tinghir: sechs Kilometer vor dem Ort schon das Eingangsschild. Dann sind wir da. Der Tag ist aber noch nicht vorbei. Duschen, umziehen und ab in die Tudraschlucht. Taxi-Herbert und ein marokkanischer Kollege bringen uns zu diesem Naturerlebnis. Einfach toll.
Ein „Muss“ – wir fahren beeindruckt zurück. Mal sehen, wie das am Sonntag mit dem Aufstehen wird – und ob sich unser Lazarett weiter leert.
133,5 Kilometer, 20,6 km Durchschnitt, 59,9 km im Maximum, 6.25 Stunden, 649 Höhenmeter, 1.316 Meter am höchsten Punkt, 1.669 Kalorien