Morgens ist es noch kalt

Tag 1 – Bischofsheim nach Allenbach

Eigentlich sollte es Routine sein. Und trotzdem bin ich mal wieder vor dem Wecker wach. 4.45 Uhr. Draußen wird es schon hell und in gut einer Stunde soll es losgehen. Nach vier Jahren gehen die Euroradler wieder auf Tour. Zugegeben, es sind nur knapp 1.200 Kilometer, aber wir müssen ja mal wieder anfangen. Ein schnelles (kleines) Müsli, rein in die Radklamotten – und dann doch noch eine Jacke; es ist (noch) empfindlich kalt in Bischofsheim.

Alf und Kiki sind schon um 5.30 Uhr da. Unsere Busfahrerin bekommt ein paar Tipps, wir hängen den Anhänger an (was für ein Wortspiel) – und dann geht es auch schon los. Am Hochkreisel kommen Willi, Wolfgang und Arndt dazu. Jetzt sind wir 18 Radlerinnen. Entlang der Rheinallee, unter der Schiersteiner Brücke durch und weiter Richtung Bingen. „Wo ist Juan?“ – „Wo ist der Besen?“. Schnell klärt sich das auf: ein menschliches Bedürfnis und schon war die Gruppe weg. Besenstephan versucht zwar seine Schäfchen wieder zusammen zu bekommen – es sollte aber bis zum Frühstück in Grolsheim dauern, ein bis wir wieder alle vereint waren. Jetzt konnten die langen Hosen und die Westen in die Taschen gepackt werden. Nach 45 Kilometern eine Tasse Kaffee und ein belegtes Brötchen – die Bäckerei Stamm kann man weiter empfehlen. Jetzt radeln wir an der Nahe entlang. Sonne, Schatten – Bad Kreuznach, Bad Münster, so kann es weitergehen. Na ja, nach Niedernhausen erst mal ein Anstieg. Gut hundert Meter nach oben. Die ersten Schweißtropfen. Wieder hinunter an die Nahe und weiter bis nach Hochstetten. Gerhard und Gisela sind mit dem Auto gekommen. Auch das hat am ersten Tourtag schon Tradition. Sie laden uns ein. Danke für die Getränke auf der Sonnenterrasse. In Umuts Pizzahaus kommen wir wieder zu Kräften. Auch hier ein dickes Lob. Weiter bis Fischbach. Rechts ab, unter den Gleisen hindurch und hinauf nach Niederwörresbach. Aber jetzt. Links geht der Radweg weiter. Radweg? 16 Prozent. Sand, Gras, da hat man (also ich) beim schieben Mühe. Aber wir sind oben. Auf 500 Metern rollen wir im Hunsrück Richtung Allenbach. Kurz nach ½ 5 sind wir (schon) da. Jetzt das übliche Programm. Abschnallen, Räder in die Garage, duschen, Vorpacken für Freitag – ein wenig Büroarbeit, ein Hotel schickt Menüvorschläge (auf französisch) und vergisst unsere Vegetarier, ein Hotel will eine Zimmerliste und die Buchung über das Gruppenportal. Ich lese einfach keine Mails mehr. Jetzt geht es zum Abendessen. Wolfgang stößt mit uns auf 30 Jahre Euroradler an. So kann es weiter gehen.

Tagesdaten: 132 Kilometer gefahren, Zeit auf dem Sattel: 7.51 Stunden, Durchschnitt 16,1km, Maximale Geschwindigkeit 58,8km, 905 Höhenmeter, höchster Punkt: 520 Meter, Maximale Steigung 16%

2 Kommentare

  1. Klasse, dass es für euch endlich wieder los geht!
    Bei mir ist leider die „Radelbegeisterungs“-Luft für solche Touren raus …
    Ich folge euch hier aber natürlich trotzdem sehr gerne!
    Super, dass Gerhard und Gisela es geschafft haben da zu sein – er hatte mir gesagt dass er das machen will – GlG an dieser Stelle an euch Beide!
    Euch allen anderen – auch teilweise unbekannterweise – wünsche ich eine tolle Tour!

    GlG von einem EX-Teil-Etappen-Mitradler der Euros
    Axel

  2. Hallo ihr lieben Euroradler,
    gerne wäre ich dieses mal auch dabei gewesen, die familiären Prioritäten haben Vorrang gehabt. Zurückblickend wird das bei Einigen von euch auch Freude ausgelöst haben.
    Die Malta-Tour war ein Höhepunkt in meinem Leben. Meine Sicht vom Radfahren hat aber mit Sicherheit nicht Allen gefallen. Die Euphorie, die mich oft gepackt hat, war nicht einfach zu verstehen. Speziell die Sicht zum Verhalten der Radfahrer im Straßenverkehr war am Anfang sehr konfliktbeladen.
    Aber nichts ist so schlecht, das es auch gut sein kann, ich hoffe ihr könnt euch erinnern, wer die Straßen primär nutzt.
    Als Christ bete ich auch dieses mal für eine gelingende Tour ohne Unfälle und
    dass die Tour genauso gut gelingen möge wie die wunderschöne Malta-Tour.
    Was Thomas seit Jahrzehnten immer wieder „aus den Hut zaubert“ ist einfach
    nicht zu fassen.

    Liebe Grüße
    Friedhelm