Tag 14 – Adrenalin

Das Abendessen am Dienstag erinnerte ein wenig an die sozialistische Vergangenheit. Die Suppe wurde uns quasi beim hinsetzen schon serviert, das Dessert stand schon lange vorher auf dem Tisch und das Hauptgericht wurde serviert bevor der Suppenteller leer war. Dazwischen gab es sogar noch einen Salat und der Wein kam, als wir kurz vor der Vorspeise waren. (Adrenalinschub 1) Aber – der war wenigstens gut. Wie dem auch sei – der Empfang im „Leotar“ in Trebinje war nett, freundlich und hilfsbereit – und das Frühstück – von Cornflakes bis zum Tunfisch – ließ keine Wünsche übrig. Dafür hatte Dietrich seine Windweste im Hotel vergessen. Mal sehen, ob wir sie wieder bekommen. Trebinje verließen wir in Richtung Osten und gleich ging es bergan. Bis auf 1.000 Meter – an der Grenze zu Montenegro – mußten wir klettern und zwischen den beiden Grenzstationen lagen noch einmal hundert Höhenmeter. Dann waren wir wieder in €-Land. Nach grandiosen Ausblicken machte uns der Gegenwind zu schaffen – und der Hunger. Was bekamen wir? Weißbrot mit Schinken und ein Ei – na ja. Wenigstens satt wurden wir – auch Karl (?) der zu dem Ei einen Powerriegel verspeiste. Dann ging es weiter. „Links ab -. da geht es nach Risan“, aber Alf und Karl hörten es nicht mehr. Jetzt mußten (durften?) wir die Hauptstraße hinunterfahren. Ein paar Tunnels kamen dazu. (Adrenalinschub 2). Jetzt ging es traumhaft über Risan und Perast nach Kotor. Das Cafe war eine Wucht. Der Apfelkuchen und der Kaffee auch – wenn auch jetzt €-Niveau herrschte. Mit den ersten Regentropfen verließen wir Kotor, eine herrliche Altstadt mit italienischem Flair – nein, das wäre untertrieben. Jetzt noch ein Tunnel, fast zwei Kilometer und Auto an Auto – (Adrenalin 3). Die letzten 15 Kilometer sind (wären) schnell erzählt – Alf machte Tempo, wir hinterher – bis unser Besen Joachim kam und für das hintere Feld eine deutliche Temporeduzierung einforderte. Der Schnitt sank von 26 auf 17, dafür stieg die Regenintensität und wir wurden noch einmal nass. Noch einmal 100 Höhenmeter vor Budva und rein in die Stadt. “Irgendwo links – aber wo?“ – „Verdammt eine Straße zu spät“ (Adrenalin 4) und dann waren wir da. Nass aber zufrieden. Im Hotel „Oliva“ wurden wir freundlich empfangen. Die Garage war bereits offen für unsere Räder. Drei Menüs zu Auswahl – und am Donnerstag nur 89 Kilometer – dafür Albanien – jetzt schon?
Ich glaube, wir wären gerne noch ein paar Tage in Montenegro geblieben. Und gelernt haben wir auch – Montenegro – „Schwarzer Berg“ – ist eigentlich ein Übersetzungsfehler – es müßte richtig heißen: „Schwarzer Wald“.

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