Es gibt Übernachtungen die bleiben einfach im Gedächtnis. Am Timmelsjoch, auf dem Albula oder jetzt in Skaidi. Es ist der Flair des Hauses, die Liebenswürdigkeit der Gastgeber, die Komposition des Abendessens, der erste Blick am kommenden Morgen aus dem Fenster –oder das Frühstück. Wenn dies alles stimmt, dann hinterlässt das einen bleibenden Eindruck. Björn und Christine haben diesen hinterlassen, ihr Hund der sich am frühen Morgen einfach zum „kraulen“ vor die Treppe legte, die Einsamkeit der norwegischen Finnmark, der Lachs im Gemüsebett – wenn die Anfahrt nur nicht so weit wäre – diese Adresse muss man sich einfach merken. Jochen (aus Ginsheim) auch, denn der hat dort seinen Rasierer vergessen –aber den werden wir natürlich wieder besorgen. Und natürlich auch Erika, die bis nachts um ½ 3 unsere Shirts gewaschen hat. Aber auch in Skaidi mussten wir um 8.30 Uhr aufbrechen und weiter auf unserem Weg nach Norden fahren. Über einhundert Kilometer war es eine schöne Sonntagstour. Ein wenig wellig am Anfang, entspannend an der Küste – und dann kam er – der Tunnel. Fähre – Fehlanzeige. Drei Kilometer bergab (9%), drei Kilometer bergan (wieder 9%). Frieren bei der Abfahrt, schwitzen bei dem Anstieg. Die Entscheidung für die richtige Kleidung musste jeder von uns am Anfang treffen. Dann stürzten wir uns in die Tiefe. Über 60 Kilometer auf dem Tacho, der „Arena“ hinter uns, das Meer über uns – und es wurde immer kälter. So schnell es bergab ging, so langsam ging es bergan. Aber wir schafften es. Verschwitzt, fertig – aber wir kamen durch (und mussten im Gegensatz zu unserem Bus nichts bezahlen). Ein schneller Kaffee in Honnigsvag und dann noch einmal bergan. Ob der Wind oder die nachlassende Kraft das größere Problem waren, das ist uns jetzt gleichgültig – bei einem Glas Bordeaux – und am Montag geht es um Nordkap.
Höhenmeter 1.305