2. Tag, Donnerstag, 14. Mai 2015 – Mothern – Biesheim
Wir hatten eine ruhige Nacht. Nach dem Frühstart am Mittwoch sehnten sich abends fast alle nach ihren Betten. Das Abendessen zuvor war Genuss pur – Schneckenpfännchen mit Sauerkraut, Rinderfiletspitzen und natürlich ein unwiderstehlicher Dessertteller. Dazwischen Käse und als besondere Überraschung: wir bekamen unsere Trikots gewaschen. So ging es dann am „Vatertag“ auf eine Flachetappe parallel zum Rhein. Schon um ½ 12 waren wir in Straßburg. Auf den letzten Kilometern vor der Stadt nervten die Ampeln und im Zentrum die „Touris“. Denen dürfte es aber mit uns genauso ergangen sein. Das obligatorische Bild vor dem Münster – und dann nichts wie weg. In Plobsheim gönnten wir uns bei Kilometer 70 den ersten Elsässer Flammkuchen – klassisch natürlich.
In der Mühle hatte man ein Herz für Radfahrer: 17 Flammkuchen bestellt und gegessen – aber nur 15 auf der Rechnung. Da kommt man gerne wieder. Es lief parallel zum Rhein. Die größten Steigungen waren die kleinen Brücken auf der D 468 und eigentlich hätten wir schon gegen 3 Uhr beim Nachmittagskaffee sitzen können. Dann ein Schrei von hinten: Jupp war platt. Gestern sein Handy (das seit heute wieder geht), heute sein Rad, besser: der Schlauch im Mantel. Die Reparatur dauerte länger als gewohnt (warum muss Nico auch gerade jetzt in Holland seinen Geburtstag feiern), aber dann rollte es wieder. Jupp hat zwar keinen Dynamo mehr – aber den wird er (hoffentlich) bis Sete nicht benötigen. Die kleinen Orte in Richtung Marckolsheim wirkten an diesem Feiertag wie ausgestorben und auch das Cafe, zu dem Adi und führen wollte hatte geschlossen. Dann aber doch: kurz vor Kunheim wurden wir fündig. Direkt am Kanal, herrlich: aber was mussten wir erleben: eine geschlossene Gesellschaft: Kommunion. Wir schafften es: einen Kaffee für jeden und zwölf Stück Kuchen – zum teilen. Der Kaffee kam einzeln. 16 mal zischte die Maschine, beim 17ten gab sie ihren Geist auf. Klar, wen es erwischte. Alles Zureden half nicht. Also Neustart; und siehe da: ich bekam meinen Kaffee to go und dann konnte es weiter gehen. In Biesheim wurden wir schon erwartet. Schnell waren die Räder in der Garage verstaut – mit uns sollte es ein wenig schwieriger werden. Das Doppelbett mit 1,40 Metern in der Breite ging beim besten Willen nicht für jedes Radfahrpärchen – und so musste improvisiert und getauscht werden. Gerhard und Gerhard schlafen im Nachbarhaus – mit Gepäcktransfer versteht sich. Das lockerte bei beiden dann auch wieder die Gesichtszüge. Dafür haben sie sogar ein Einzelzimmer. Jeder natürlich. Ach ja: Roland ist da – heute Abend sind wir 18.
126,8 Kilometer, 20,1 km Durchschnitt, 35,1 km im Maximum, 6.17 Stunden, 138 Höhenmeter, 207 Meter am höchsten Punkt, 2.187 Kalorien