Temperatursturz

14. Tag, Montag, 29. Mai 2017 – Falun – Gävle

Es ist richtig frisch, als wir uns in Falun auf die Räder schwingen. Trotzdem probiert es so mancher von uns in kurzen Hosen – aber mit Jacke. Die Stadtausfahrt bringt die üblichen „Problemchen“ die richtige Route zwischen Straße und Radweg zu finden. Dann aber –wie für uns gemacht – auf einer frisch geteerten Straße nordwärts bis Svärdsjo.

Die Sonne lässt sich nicht blicken, dafür hat Heinz-Ludwig (von hinten) alles im Blick. Gefühlt ist es am heutigen Montag um 20° kühler als gestern, aber wenigstens ist es von oben trocken. Wir machen nach 35 Kilometern die erste kleine Pause – Zeit die Karten zu wechseln, zu telefonieren und zu dem was man sonst zwei Stunden nach dem Frühstück machen muss. Längst haben wir darin Routine. Männer links in den Waldweg, Frauen rechts. Weiter geht es.

Wer noch keine Armlinge oder Beinlinge an hat, macht das spätestens jetzt. Wir freuen uns auf das Mittagessen und bei Kilometer 72, pünktlich um 12 Uhr ist es soweit. Willi organisiert in perfektem schwedisch, dass es heute keine Pizza gibt. Dafür einen Kebabteller – oder besser: 12 für 18 oder 3 für 4. Euroradler teilen. Salat davor, Kaffee danach – dazu noch (nein, keine Lindtschokolade) Kekse und weiter westlich Richtung Gävle. Jupp macht vorne wieder den Tempomann, nimmt mir den Wind und wir sind kurz nach 15 Uhr mitten in der Fußgängerzone der pulsierenden Ostseestadt. Das zweite Cafe ist es. Wir lassen es uns gut gehen, schließlich sind wir ja auch schon 108 Kilometer geradelt. Nur noch 10 Kilometer bis zum Ziel. Wir kommen kurz vor 17 Uhr in Engeltofta an. Eine alte Villa dient als Restaurant. Die Appartements sind Spitze.

Ein Pool gehört dazu, einige von uns springen sofort hinein – jetzt könnten wir hier ein paar Tage Urlaub machen. Wenige Meter weiter hört man die Ostsee; es ist toll hier unterwegs zu sein. Ein wenig getrübt wird die Stimmung durch den Wetterbericht, der sagt für den morgigen Dienstag Regen voraus – aber noch scheint die Sonne vom blauen Himmel und warum sollen wir uns jetzt die Laune verderben lassen.

Wir freuen uns auf das Abendessen und einen schönen Sonnenuntergang und vielleicht wird dabei auch so manche Erinnerung wach: auf den Tag genau von 25 Jahren waren die Euroradler (die damals noch nicht so hießen) auf dem Weg nach Dzierzoniow. Am zweiten Tag unserer Tour übernachteten wir in Hofheim in Franken – und da stand auch ein Schwimmbadbesuch auf dem Tourenplan.

117,7 Kilometer, 603 Höhenmeter, 6.28 Stunden auf dem Rad, 18.17 km im Durchschnitt, 47,6 km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 212 Meter, 2.162 verbrauchte Kalorien

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