Paris – einfach so nur zum Spaß

5. Tag – Soissons – Paris

Wer will das nicht einmal erleben? Mit dem Fahrrad zum Arc de Triomphe? Man muss dafür nicht unbedingt die Tour des France fahren. Wenn man mit den Euroradlern fünf Tage aktiv ist, dann schafft man das auch.

Aber der Reihe nach. Heute am frühen Morgen trafen wir uns zum Frühstück im Ibis in Soissons. Dort ist man wirklich auf Radfahrer eingestellt. Alle Zimmer im Erdgeschoss und sogar ein Zimmer für unsere Räder – perfekt. Übrigens auch das Frühstück – wenn man mal das dunkle Brot außen vorlässt. Wir kamen bestens voran. Die Landschaft wellig, aber fahrbar – bis es auf einmal es links abging. Steine, Sand – nicht schon wieder. Es war nicht nur die „verlorene“ Zeit auf dem Sattel, sondern auch die verlorene Schraube von Jupp, die uns erst einmal ausbremste. Sein Gepäckträger hielt den Belastungen nicht Stand und so musste mal wieder ein Kabelbinder her. Weiter ging es. Wir wurden wieder schneller und kamen genau um 12.30 Uhr – nach 62 Kilometern – zum Mittagessen. Diesmal gab es keine Pizza. Ein kleiner Lahmacun stärkte uns für den Nachmittag. Auch der fing eigentlich ganz normal an. Ein kleiner Anstieg, die Kalorien purzelten und wir standen plötzlich wieder vor einer Schotterpiste. Diesmal ging aber überhaupt nichts. Also nach links auf den Acker und so kamen wir wenigstens voran. Jupp und Petra auf die etwas andere Art. Aber auch andere Euroradler sind schon einmal unfreiwillig abgestiegen. Wir improvisierten. Weg von der Route, dafür Straße – und dann waren wir schon am Kanal. Schön. Neben uns Wasser, Bäume – alles grün und ein Radweg auf 20 Kilometer. Aber anstrengend. Je näher wir der französischen Hauptstadt kamen, umso heftiger wurde es. Kinder, Senioren, Fußgänger, Rennradfahrer (alles auch „innen) auf dem Weg war und ist Rücksicht oberstes Gebot. Für den Kopf war diese Teilstrecke anstrengender, als für die Waden. Kurze Pause. Sammeln. Heute schaffen wir es „Rolands Kaffepause“ zu genießen und irgendwie müssen wir die „Happy Hour“ erwischt haben. Gut für uns und ihn. Wir stimmten uns auf die Stadtfahrt ein. Und die war wirklich toll. 17 RadlerInnen mitten durch Paris. Alle im gleichen Trikot. Wir wurden fotografiert, schlängelten uns zwischen den Autos hindurch und schafften es – ohne Probleme – an unserem Hotel an der Seine anzukommen. Ganz nett. Aber nicht ganz so Radlerlike wie gestern in Soissons. Dank der Übersetzungsdiplomatie von Uwe bekamen wir einen sicheren Innenhof für unsere Räder und (fast) alle Zimmer so, wie wir sie bestellt hatten. Jetzt geht es ein paar Meter am Seineufer entlang. Wir sitzen bei „Oscar“ und diese Zeilen entstehen vor unserem Abendmenü.

Tagesdaten: 118 Kilometer gefahren, Zeit auf dem Sattel: 6.56 Stunden, Durchschnitt 16,4km, Maximale Geschwindigkeit 49,9km, 884 Höhenmeter, höchster Punkt: 212 Meter, Maximale Steigung 13%

 

Kommentare sind geschlossen.