Eigentlich sollte es regnen, eigentlich darf man mit den Rad nicht auf der Autobahn fahren, eigentlich hätten am Abend „nur“ 144 Kilometer auf dem Tacho stehen sollen -. Aber was ist schon „eigentlich“. Real ging es um 6.10 Uhr im Hessenring los. Noch lagen Wolken und Nebel über dem „Blauen Ländchen“ und der Himmel sah mehr nach Herbst und Regen, als nach Frühling und Mai aus. Und so war es dann auch. Die Feldwege waren Schlammtrassen und nicht befahrbar. Um auf dem Asphalt zu bleiben kam Kilometer um Kilometer dazu. Im Hofheim dann noch die falsche Ausfahrt und so blieb nur das Lorsbachtal und die Hochtaunusstraße. Oberursel – Bad Homburg –Autobahn und dann der Anstieg zur Saalburg. Mit der Sonne kam der Schweiß und wir waren froh uns im „Äbbelsche“ in Wehrheim zum Frühstück stärken zu können. Jetzt hieß es Abschied nehmen. Unsere Begleiter zog es zurück nach Bischofsheim. Sie machten den Umweg über den Feldberg, stärkten sich bei einer Linsensuppe und hatten am Abend 1.600 Höhenmeter bewältigt. Wir radelten nördlich: links die dunklen Regenwolken über dem Taunus, rechts die Sonne über der Wetterau. In Gießen hielten uns ein paar rote Ampeln auf und so kamen wir erst um 14 Uhr zu „Penne Arabiata“ in Lollar an. Die Pasta gab Kraft für die kommenden Kilometer. Wir änderten die Route, denn die Feldwege waren immer noch unpassierbar. Aber auch auf dem Lahnradweg stand ab und zu das Wasser. Also gut – noch ein paar Asphaltkilometer mehr und über Cölbe, Wetter und Münchhausen ging es nach Bottendorf. Noch eine Steigung und wir waren in unserem Hotel.
Acht von uns bekamen Betten mit Matratzen und Laken, sieben durften im Heu nächtigen. Bevor es dazu kam sorgte ein gutes Wildgulasch im „Alten Krummery“ für die nötige Bettschwere. Was sich dann im Heu tat, darüber mehr am Freitag.