Tag 4 -Von Utrecht nach Ijmuiden
70 Kilometer, was soll da schon passieren? Also reicht es auch, wenn wir um 9 Uhr starten. Und es ist Sonntag. Also genießen wir das Frühstück, lassen uns Zeit und packen gemütlich unsere Fahrräder. Auch Stephan. Die Satteltaschen lässt er – wie wir alle – vor dem Hotel stehen und geht mit seinem Lenkertäschchen zu der Fahrradgarage. Das dauert so zwei Minuten – nur als er zurückkommt, sind die Taschen weg. Wer klaut Satteltaschen? Irgendwie abwegig. Aber „ohne“ ist die Tour zu Ende. Ein Taxi steht neben unseren Rädern – der Taxifahrer räumt eifrig ein – übereifrig, und so landen die Satteltaschen im Kofferraum. Um es kurz zu machen: aus der Schrecksekunde werden keine langen bangen Minuten, nach kurzer Zeit hängen sie wieder da, wo sie hingehören. Jetzt erst einmal los. Durch Utrecht. Klar, die Euroradler haben es sich vorgenommen, das größte Fahrradparkhaus der Welt zu besichtigen. Das geht einfach. Durchfahren und ansehen. Genial, tausende von Fahrrädern auf engstem Raum. Das könnte auch für Deutschland ein Vorbild sein. Wenn ich mir überlege, wie viele (Auto)parkhäuser dafür gebaut werden müssten. So manchem Verkehrsplaner (oder der sich dafür hält), sei eine Bildungsreise in unser Nachbarland empfohlen. Na ja, vielleicht bringt ja eine aktive Kommunalpolitikerin aus Bischofsheim ein wenig Utrecht mit in die Mainspitze. Es geht weiter, der Gegenwind nimmt zu, mein Knie scherzt. Uwe und Frank fahren für 30 Kilometer meine Satteltaschen. Wir sind beim Mittagessen. Bestellen geht nur online über die App. Tobi organisiert das. Am besten essen alle das gleiche. Ein Sandwich mit gegrillter Zucchini – und das gleich 14 Mal, das beschert uns schon mal eine Nachfrage. Die aber dann nicht digital, sondern ganz freundlich analog. Wir wollen weiter. Jupp will sein Zahlenschloss öffnen. Irgendwie will es aber nicht. Falsche Nummer? Er und Frank, Arndt und Carmen probieren sich. Alle scheitern – was hilft ist eine Zange.
Wir sind pünktlich an der Fähre. Dürfen sofort durchfahren. Das haben wir auch schon anders erlebt. Jetzt ein gemütlicher Abend und morgen geht es dann in England weiter: Linksverkehr! Rudi und Martin werden dann nicht mehr dabei sein. Sie machen sich in den kommenden Tagen individuell zurück in die Heimat. Schade, wir hätten euch gerne weiter mit dabei gehabt.
Tourdaten: 70km, 4.46 Stunden im Sattel, 15,4km Durchschnitt, 29,0km maximal, 129 Höhenmeter, Höchster Punkt 47 Meter
1. Juni 2025 um 19:33
Schön das ihr euer Zwischenziel nach den Strapazen der letzten Tage erreicht habt!
Ich wünsche euch eine entspannte und unfallfreie Radreise außerhalb der EU.
Vielleicht könnt ihr die Abtrünnigen wieder zur Rückkehr und eine friedvolle und nicht nur auf die Wirtschaft begründete Gemeinschaft überreden. Ich wünsche euch dabei viel Erfolg.
Schöne Grüße aus Mainz