Tag 10 – Von Edzell nach Braemar
Es hätte so ein schöner Tag werden können. Klar, die Temperaturen sind ein wenig niedriger als in der Mainspitze, aber um 8.30 Uhr war noch alles gut. Knapp 10°C, leichter Wind und viel Gewölk, aber nicht außergewöhnlich. Die ersten 13 Kilometer rollten gut, dann an der Clattering Bridge leicht links und das wirkte dann schon bedrohlich (noch nicht das Wetter). Die erste Rampe der alten Militärstraße hatte 16 Prozent. Zuviel für den ein oder anderen Radler aus unser Gruppe. Ein paar Meter schieben (es war mehr ein drücken) und dann ging es wieder. Die Trikots wurden nass, (immer noch nicht durch das Wetter) und so gegen 10.15 Uhr hatten wir es geschafft: 314 Höhenmeter auf 3,5 Kilometer. Die erste Abfahrt konnten wir noch genießen und dann passierte es. Zum ersten Mal auf unserer Tour: richtiger Regen. Wir konnten uns fast überhaupt nicht mehr erinnern. Vor vier Jahren auf dem Weg nach Malta und vor zwei Jahren auf dem Weg zu den Kanalinseln: kein einziger Tropfen. Regenkleidung war unnötiger Ballast. Jetzt also mussten wir sie anziehen.
Der erste Schauer war noch überschaubar – wir kamen leidlich trocken zum Mittagessen nach Aboybe. Eine eigene kleine Speisekarte für unsere Gruppe – drei Suppen zur Auswahl und auch beim Sandwich konnten wir wählen. Trotzdem ging es sehr schnell und schon vor ½ 2 saßen wir wieder auf dem Rad.
Carmen und ich „schenkten“ uns die Gärten von Balmoral und fuhren „gemütlich“ in Richtung Westen. Unsere Gruppe machte den Abstecher – aber Gärten im Regen bewundern: es mag schönere Erlebnisse geben. Zumindest war die das Ergebnis, als wir vier Stunden später im Duschraum unserer Jugendherberge standen und die Erlebnisse austauschten. 46 Kilometer im Regen fahren, mal sprengelte er uns nur leicht, aber auf der größeren Distanz schüttete es richtig. Auch der Autoverkehr auf der B 976 nervte – wobei man nicht ungerecht sein darf: viele Autofahrer nahmen Rücksicht, aber ein paar „Rüpel“ gibt es auch in Schottland. Man muss schon ein wenig (oder mehr) verrückt sein, wenn man solche Regenfahren auch noch als inspirierend wahrnimmt. Bei Carmen scheint das zumindest so zu sein. Trotzdem waren wir froh kurz vor 17 Uhr in Braemar gelandet zu sein. Unsere Jugendherberge empfing uns sehr freundlich. Mehrbettzimmer (außer natürlich für Paare), für jeden von uns ein Handtuch und klare Regeln, dass man im Haus keine Schuhe zu tragen habe. Der Wäscheservice fiel aus – es war nicht klar, ob wir bis Sonntag unsere Klamotten trocken bekommen. Einen Trost aber haben wir: am Sonntag soll die Sonne wieder scheinen.
Tourdaten: 94km, 6.34 Stunden im Sattel, 14.5km Durchschnitt, 59,1km maximal, 1.027 Höhenmeter, Höchster Punkt 446 Meter
8. Juni 2025 um 09:03
Hallo Euroradler
Wenn ich den Regenbericht lese, feue ich mich, dass ich nicht dabei war. Einen „Wolkekbruch“ habe ich erlebt von Hassloch nach Mörfelden. Da kam ich aber schnell nach Hause und unter der Dusche mich aufwärmen.
Ich habe schmerzlich erfahren, wie es ist ohne Navi und unvollständigem Kartenmaterial zu fahren. Umwege und Irrwege.
Euch wünsche ich weiter eine gute Fahrt, immer genug Luft im Reifen und gute Laune.
Gruß an alle Rudi Dötsch