Tag 16 – Telefonate, Mails, SMSen – und Rad gefahren sind wir auch

Unerwegs

Wir wollten den Tag ein wenig gemächlicher angehen lassen. Frühstück erst um ½ 8, Abfahrt um 8.45 Uhr, wir hatten ja „nur“ 112 Kilometer zu fahren. Dietrich hatte Karstens Rad fahrfertig gemacht, und ich telefonierte noch mal mit Nico, der sich mit Conny, Karsten und Caroline morgen auf den Weg nach Island macht. Eine neue Kette für den Dietrich, eine Kassette, alle möglichen Ersatzteile – ich sehe schon, der Samstagabend wird bestimmt intensiv. Intensiv muss auch Carolines „Koga“ gereinigt werden, nach „off road-Tagen“ auf dem Träger am Heck unseres Busses ist von Farbe nichts mehr zu erkennen. Defekte scheinen während unserer Tour aber an der Tagesordnung zu sein. Heute „erwischte“ es Carmen. Nur „eine Krone“ – und nach telefonischer Beratung durch den Bischofsheimer Zahnarzt konnte es weiter gehen. Wir ließen uns im Hotel noch ein Brot und eine Packung Käse mitgeben, denn auf den kommenden 75 Kilometern gab es weder Tankstelle noch Hotel, geschweige denn ein Geschäft. Dann sollte es losgehen.

Mittag

Aber halt – Stephan hatte die Wurst nicht dabei. Zum Kühlen hatte er sie vor das Fenster gehängt. Soweit so gut. Irgendwie löste sich der Knoten, und die Päckchen fielen so ungeschickt unter den Boden der Blockhütten, dass unser Schinken für immer verloren blieb. Dann ging es aber wirklich los. Nach drei Kilometern war aber schon wieder Anhalten angesagt. Es begann zu regnen, und wir quetschten uns in die Regenkleidung. Nach 15 Kilometern war diese Episode vorbei – ausziehen war angesagt. Es rollte gut an der westlichen Südküste. Wir umfuhren den Myrdalsjökull, hatten meist keinen Gegenwind und kamen schnell voran. Die Mittagsrast fiel kurz aus. Unter freiem Himmel, ein kurzer Plausch mit einem Ehepaar aus Kelheim – und weiter. Einen frühen Kaffeestopp in Vik, dem Ort mit dem schönsten Badestrand des Landes (dafür hatten wir aber keine Zeit), nutzen wir, um die Felszinnen zu fotografieren. 66 Meter ragen sie aus dem Wasser, neben der Kirche ein zweites Kleinod in diesem Ort. Wieder Telefonate mit Bischofsheim. Unsere „4“ sollen am Samstag schon im Flugzeug die Buskarten für den Transfer zum Hotel kaufen: das erspart Wartezeit (toller Tipp von Stephan), und vor allem warme Kleidung mitbringen, auch wenn dafür ein paar Tageszeitungen zu Hause bleiben müssen. Jetzt hieß es erst einmal „klettern“. Es ging bergan, aber nicht lange. Der Himmel zog sich zu und wir wurden immer schneller. Dann rechts ab und wir waren in Skogar. Wasserfall oder Hotel – das war jetzt die Frage. Jede Entscheidung wäre falsch gewesen. Also Wasserfall: toll und faszinierend.

Wasserfall

Das waren wir auch für eine Reisegruppe aus Berlin, Düsseldorf und Frankfurt, die unsere Trikots (und Leistungen) bewunderte. Jetzt aber zum Hotel, einer ehemaligen Schule. Die Fahrräder stehen im Hallenbad, Gemeinschaftsdusche für die Männer, kein Wäscheservice, denn eine Maschine ist defekt – aber so richtig geschwitzt haben wir an diesem Tag ja nicht; außer vielleicht beim telefonieren.

Tabelle Tag 16

 

 

 

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