Tag 15 – Rasant entlang der Südküste

Straße

Schneller geht nicht. Was hatten wir für einen „Bammel“ vor dieser Etappe. Über 170 Kilometer – und dann das isländische Wetter. Wenn es gut geht, dann sind wir vielleicht um 21 Uhr am Hotel in Geirland. Man sollte sich vorher nicht so viele Gedanken machen. Wir starteten pünktlich um 8.30 Uhr in Richtung Westen. Steffi mit unserem Patienten an Bord des Vivaro in Richtung Osten. Sie hatte 25 Kilometer vor sich, wir ein paar mehr. Ihr Ziel war die Ambulanz in Höfn. Dort schaute man sich Adams Knie genauer an und entschied: ab in das nächste Kleinflugzeug und ins Hospital nach Reykjavik. Er konnte sich die Gletscherwelt von oben ansehen – wir von unten. Wie gerne wäre er bei uns gewesen.

Adam

Mit einer netten Spende für die Kaffeekasse verabschiedete er sich von uns. Am Wochenende können wir in besuchen, so lange halten wir Kontakt über unsere Handys. Unseren zweiten Patienten (bei dem aber „nur“ das Fahrrad defekt ist) mussten wir nach drei Kilometern bereits zurück lassen. Dietrichs Kette macht einfach nicht mehr mit. Er organisierte sich einen Bustransfer nach Geirland (vielen Dank den vielen hilfsbereiten Isländern) und wird bis zum Wochenende mit Karstens „Koga“ weiterfahren. Dann hat Nico eine Ersatzkette (und was sonst noch benötigt wird) dabei und Dietrich kann wieder mit „seinem“ Rad fahren. Rad gefahren sind wir natürlich auch. Je länger der Vormittag andauerte, umso schneller wurden wir. Schon nach gut zwei Stunden hatten wir 50 Kilometer hinter uns gelassen und Zeit für einen Blick auf die Gletscherwelt am Breidamerkurjökull.

Gletscher

Weiter ging es. Carmen vorne weg. Nach 104 Kilometern „Mittagsrast“ – um 13.30 Uhr, wir waren klasse unterwegs. Eine warme Suppe, ein Käsebrot aus der Satteltasche von Alf und weiter ging es. Jetzt aber nicht mehr so schnell. Der Wind hatte gedreht und blies uns ins Gesicht. Stephan und Alf gaben Windschatten und weiter ging es Richtung Westen. Nach 150 Kilometern eine Kaffeepause und ab in unser Hotel. Als wir um kurz nach 19 Uhr (deutsche Zeit 21 Uhr) die Zimmer bezogen, gab es schon ein paar ungläubige Blicke: wir waren zwei Stunden früher da, als in unseren optimistischsten Erwartungen. Eine heiße Dusche, durchatmen – das Handy klingelt, Adam ist dran – lässt herzlich grüßen, morgen machen sich die Ärzte an sein Knie – unsere Gedanken sind bei ihm. Ob er auch so ein gutes Abendessen bekommt? Eine warme Gemüsesuppe (leider mit Paprika) und jetzt Fisch. Dazu ein schönes Glas Wein (isländischen gibt es ja nicht) oder ein „Gull“, so heißt das Bier. Nur eines sollte man sich merken: Kein „Krombacher“ in Island.

Tabelle Tag 15

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