Der 17. Juni ist der Nationalfeiertag in Island. Ein Datum, das sich zumindest die älteren Euroradler leicht merken können. Reykjavik erwacht an solchen Tagen langsam. Morgens sind die Straßen noch menschenleer und nur ein paar Touristen machen sich auf den Weg. So war es auch in diesem Jahr. Ziemlich alleine standen die Bischofsheimer Euroradler auf dem großen Parkplatz am Hafen und warteten auf den Bus zur Stadtrundfahrt. „Was will man uns denn in drei Stunden alles zeigen?“ war die hörbar und unhörbar meistgestellte Frage in diesem Minuten. Damit das Gezeigte auch verstanden werden konnte, bedarf es einer Sprache, die man versteht. Das geht nicht in isländisch – vielleicht in englisch, aber am besten in deutsch. Da unser Guide aber letztere Sprache nicht konnte, musste schnell eine Lösung gefunden werden. Noch bevor das Problem auftauchte, war sie schon da – in Form von Roland. Er transferierte über knapp drei Stunden (fast simultan) die Geschichte und die Geschichtchen rund um die isländische Hauptstadt. Und auch das Rätsel um die Frage, ob drei Stunden Stadtrundfahrt nicht zu viel sind, war schnell gelöst: man nehme einfach noch die Nachbarstadt Hafnarfjördur hinzu und statte dem Wohnsitz des Präsidenten einen Besuch ab. Das alles ist in Island möglich – keine Zäune, kein Sicherheitstrakt, warum auch – es gibt (fast) keine Kriminalität. Mittags war man sich einig: eigentlich hätte auch Roland ein Trinkgeld verdient gehabt.
Nach so viel Hauptstadt machte sich eine kleine Abordnung der Radler auf den Weg zu Adam in das Hospital. Die gute Nachricht: am Dienstag darf er das Krankenhaus verlassen, am Mittwoch geht es in Begleitung seines Bruders zurück nach Hause. Mit einem kleinen Bildband und einer herzlichen Einladung zum Nachbereitungsabend verabschiedeten sich die Euroradler, nicht ohne das Versprechen zu bekommen: „Klar bin ich bald wieder dabei“.
Das geschäftige Treiben des Nachmittages nutze man individuell: hier eine Tasse Kaffee, dort zehn bis 15 Ansichtskarten – oder ein Besuch in einem der vielen Souvenirshops. Auch eingekauft werden musste: schließlich geht es ja am Dienstag ins Hochland. Da müssen auch die Räder fit sein – also war „Nicos Werkstatt“ im Hotelkeller geöffnet. Hier musste ein Sattel höher gestellt werden, dort stimmte was mit der Kette nicht ……. es wird Zeit, dass es wieder los geht.