Erika, Marga, Carmen, Nico und Klaus-Jürgen sind da. Pünktlich gelandet um 21.37 (gestern) haben sie mit uns bereits das erste finnische Abendessen (so ab 23 Uhr bis zum Tageswechsel) genossen. Dazu ein Glas französischen Bordeaux und schon waren die „Neuen“ in unsere Großfamilie integriert. Das Frühstück in Marrakoski hielt alles was es versprach – natürlich vom finnischen Haferbrei, über frischen Fisch bis hin zu Gemüse, Obst, Käse und Wurst. Müsli und Säfte durften nicht fehlen und als Krönung präsentierte man uns selbst gebackenen Kuchen. Dann ging es los. Nico und Klaus-Jürgen rollten mit und die finnische Einsamkeit wurde nur durch das ein oder andere – den Weg kreuzende – Rentier unterbrochen. Mittagsrast – Zeit für den „Ausstieg“. Klaus-Jürgen verstaute sein Fahrrad im Anhänger und suchte den warmen Platz in unserem „Arena. So manchen Radler dürfte eine Stunde später an ihn gedacht haben: schnell zog sich der Himmel zu. Dunkle Wolken öffneten sich und schon ging es los. Binnen Minuten waren wir nass. Immer stärker werdender Regen (war nicht auch Eis dabei?) behinderte uns stark. Kalter Wind kam hinzu. Wer keine wärmenden Handschuhe anhatte bekam Probleme mit dem Bremsen und Schalten. Was tun? Harald schlug vor die Hände abwechselnd unter den Achseln zu wärmen.Das half ein wenig. Dann aber die Erlösung: ein Schild mit einer Kaffeetasse. Wir bogen nach links ab und wollten schon wieder wenden und weiter fahren. Doch dann sahen wir ein Jahrhunderte altes Holzhaus. Drinnen eine Feuerstelle (ohne Feuer) und fellbespannte Bänke. Jetzt kam die Besitzerin – sah unsere Lage und bat ihren marokkanischen Freund, Feuer zu machen. Binnen Minuten knisterten die Holzscheite, das Teewasser kochte und wir konnten uns wärmen. Jetzt war auch für mich die Zeit gekommen, mein Unterfangen – mit Sandalen – (aber ohne Radsocken) bis zum Nordkap zu fahren, aufzugeben. Adi steuerte ein paar warme Handschuhe bei und so machten wir uns auf die letzten 40 Tageskilometer in den hohen Norden Finnlands.
Höhenmeter 470