Zwischenbilanz – Teil 2

Helsinki liegt schon im Rücken,
und es fängt zu regnen an,
als der Willi voll Entzücken
einen Platten melden kann.

Und bei Jean Sibelius´ Häuschen
wartet man aus Pietät,
dankbar für das kleine Päuschen,
bis es endlich weiter geht.

Auch der Straßenbau macht Freude,
schickt uns auf ´ne Schotterbahn,
und so kommt man leider heute
spät erst bei den Hütten an.

Finnlands Seen, Finnlands Wälder:
Einsamkeit, so weit man schaut.
Ab und zu noch ein paar Felder,
außer Vögeln kaum ein Laut.

Stundenlang fährt man alleine,
ringsherum ist nur Natur.
Ständig Arbeit für die Beine,
und die Seele baumelt nur.

Elche lassen sich nicht blicken,
sind von Radlern wohl verschreckt.
Auch die sonst so schlimmen Mücken
hat noch niemand aufgeweckt.

Finnland-Fahrer, lasst euch raten:
Nehmt euch reichlich Vorrat mit.
Bis zum nächsten Einkaufsladen
ist´s ein halber Tagesritt.

Fahles Licht in kurzen Nächten,
wo man nicht ans Schlafen denkt.
Doch was hilft´s ? Uns armen Knechten
wird auch morgen nichts geschenkt.

Hundertneunzig Kilometer,
noch dazu bei Gegenwind –
etwas Bammel hat da jeder.
Ob wir dem gewachsen sind?

Doch das Team macht alles richtig:
Starke Schultern führen an,
und dahinter – das ist wichtig –
folgen alle Mann an Mann.

Und nachdem man das geschafft hat,
sind die Zweifel weggeweht,
weil man glaubt, dass man die Kraft hat,
selbst wenn´s ewig weiter geht.

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