Geht es wirklich los? So recht glauben wollte ich es nicht, als um 4.55 Uhr der Wecker klingelte. Gut eine Stunde später waren wir schon auf der Strecke. Natürlich den Radweg über den Rampen in Bischofsheim, ein Blick zum Bahnhof – von dort aus sollte Giesela ein paar Stunden später aufbrechen – und schon hatten wir den Main hinter uns gelassen. Die ersten Steigungen im Taunus waren kein Problem. An der Baustelle in Niedernhausen meinten die Bauarbeiter „wir sollten einfach durchfahren“ (was wir auch taten) und pünktlich um 9 Uhr waren wir in der Bäckerei Schäfer in Würges. Die leckeren Brötchen „sind mit Liebe gemacht“ meinten die beiden netten Verkäuferinnen – und der heiße Kaffee weckte die Lebensgeister. Harald und Peter, die uns bis Würges begleitet hatten machten sich auf den Rückweg (auf Wiedersehen in Travemünde) und wir waren in gut einer Stunde an der Lahn. Dann aber kamen die Höhen des Westerwaldes. Unser Feld zog sich in die Länge. Besenfrau Bettina blieb in ihrem gelben Leibchen genauso konsequent „hinten“ wie Adam „vorne“, und so schafften wir pünktlich unseren Mittagsimbiss in der „Wällerhütte“ in Driedorf. Salat und Nudeln „satt“ – mit zwei leckeren Soßen – dazu die obligatorische Apfelschorle – Radlerherz was willst du mehr. Die Kilometer bis Dillenburg waren genau richtig zum erholen und verdauen. Dass Radler aber immer essen und trinken können bewiesen wir bei der Kaffeerast im Dorfgemeinschaftshaus in Oberdieten (da sollte kein Radler einfach vorbeifahren) und dann hatten wir es geschafft …….. meinten wir. Einen Kilometer vor Biedenkopf erwischte es uns: aber richtig. Ein Wolkenbruch aus heiterem Himmel. Zentimeter hohes Wasser auf der Straße, Windböen die uns fast umrissen. Wenn er Satz „nass bis auf die Haut“ irgendwann einmal zutrifft – heute um 18.50 tat er es. Aber wir sind da. Im Hotel „Berggarten“ freuen wir uns nach einer heißen Dusche auf unser Abendessen, während unsere Trikots sich in der Waschmaschine drehen.
Höhenmeter: 1.605