Tag 14: Regen – Sturm – Nachtfahrt bei den Euroradlern

Der Mond leuchtete uns den Weg. Als es östlich von Neapel immer dunkler wurde und wir wussten, dass wir uns auf ein Mitternachtsmenue freuen durften, war der düstere Schein unserer Fahrradlampen – und natürlich der helle Mond – unsere einzigen Lichtquellen in tiefer italienischer Dunkelheit. Dabei hatte der Tag ganz gut begonnen. Die Radler kamen auf der Schnellstraße nach Benevento gut voran und bereits nach gut einer Stunde berieten wir am Stadtrand den richtigen Weg. Leider entschieden wir uns für die falsche Variante, verloren so Zeit, gewannen dafür eine Cafepause und machten uns um die Mittagszeit zum höchsten Punkt des Tages bei Frigento auf. Jetzt kam der Wind, nein – es wurde Sturm. Das Fahrrad stand schräg auf der Geraden – bei Abfahrten mussten wir gegen den Wind antreten und so kamen wir einfach nicht voran. Dann – ab Lioni – sollte es eigentlich besser gehen, doch die Straße Richtung Bagni Contursi nahm jeden Bergmeter mit und so schwanden unsere Kräfte und es wurde immer später. In dem Badeort hatten wir die Freude mitten in einen Autokorso für die Bürgermeisterwahlen zu gelangen. Über hundert hupende PKWs mit Fahnen bestückt fuhren mehrmals an uns vorbei – und dann war es Nacht. Wir hatten einen neuen Höhenmeterrekord aufgestellt. Ach ja, Gerhard unser Busfahrer konnte auch Rekord melden: vier Mitfahrer hatte er an Bord, die sich die „Sturmfahrt“ entgehen ließen.

Kommentare sind geschlossen.