3. Tag, Donnerstag, 18. Mai 2017 – Hann. – Münden – Goslar
Nein, mit uns ist alles in Ordnung; und eigentlich war es mit dem Wetter am frühen Morgen in Hann.-Münden genauso. Die Altstadt ließen wir mit einem Blick zur Werrabrücke schnell hinter uns, aber schon nach gut 1500 Metern wurde es betont langsamer. Es ging bergan. Vom Flusstal bis auf 400 Meter – und das binnen von sechs Kilometern, das war am frühen Morgen schon heftig und so zog sich unsere Gruppe schnell auseinander.
Trotzdem machte es Laune so früh am Morgen durch Felder und Wälder zu fahren. Die Luft war noch nicht so heiß wie am Nachmittag und jetzt stand eine tolle Abfahrt bis vor die Tore von Göttingen an. So toll war die aber nun auch nicht. Joachim – unser Besen des Tages – hatte einen Platten und so hieß es: Schlauch wechseln und warten. Um 10 Uhr, nach zwei Stunden, hatten wir gerade mal 23 Kilometer auf dem Tacho. So konnte das nicht weitergehen. Westlich an Göttingen vorbei, teils auf dem Leineradweg, und nördlich Northeim. Mit ein wenig Doping für die Ohren ging es noch schneller und um 12.30 Uhr, pünktlich zur Mittagsrast zeigte der Tacho schon 64 Kilometer an. Das war anständig. Das galt auch für das Mittagessen. Wir hatten schon Touren, da gab es jeden Mittag Pizza, auf dem Weg in den Bayrischen Wald war es der Schweinebraten und unsere Schwedentour wird wohl als die Dönerfahrt in die Chronik eingehen. Dönersalat mit Fladenbrot, Marga kam vorbei und teilte sich mit Karl eine Portion, und wir waren binnen einer guten halben Stunde wieder auf dem Fahrrad. Jetzt ging es in den Harz. Morgens machten uns die Anstiege noch gedanklich zu schaffen, jetzt waren sie auf einmal (fast) kein Problem mehr. Dank ausgedienter Eisenbahntrassen war die Steigung moderat und so kamen wir über Bad Grund schnell auf den höchsten Punkt der Etappe: 516 Meter. Jetzt bergab. Kaffeepause in Wildemann.
Apfelschorlen, Kuchen, Kaffee (ein Eiskaffee für Petra und ein alkfreies Weizenbier zum Obstkuchen für Joachim; die Geschmäcker sind halt verschieden. Jetzt zog sich der Himmel zu. Wir nahmen Fahrt auf uns kamen trocken bis nach Langelsheim. Jetzt wurde es von oben her nass. Mehr Sorge machte uns aber das näherkommende Gewitter. Eine halbe Stunde unterstellen – für was doch so ein Carport gut sein kann – und dann ging es weiter. Noch sieben Kilometer bis Goslar. Der Regen: na ja, auf dem Navi bildete sich eine Schicht aus Staub und Wasser und so genau war die Route nicht zu erkennen. Tim half aus und pünktlich um 18 Uhr waren wir in der „Tanne“ in Goslar. Hier muss es aber eine Stunde vorher richtig gewütet haben – berichtete Marga. Wir hatten wieder mal Glück. Wäscheservice heute wie gestern inclusive; gestern war Rudi für das einsammeln der Shirts verantwortlich, heute Steffi. Und jetzt auf zu Abendessen. Wir müssen „außerhäusig“ – die „Tanne“ ist nur ein Garni. Was gibt es: passend zur Stadt: nein, nicht Harzer Roller, sondern Brockengeröll.
117,5 Kilometer, 942 Höhenmeter, 6.53 Stunden auf dem Rad, 17,06 km im Durchschnitt, 65,4 km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 516 Meter, 3.616 verbrauchte Kalorien