Zwischen den Wetterzonen

4. Tag, Freitag, 19. Mai 2017 – Goslar – Uelzen

Das „Brockengeröll“ vom Vorabend lag bei dem ein oder anderen wohl noch im Magen – und so viel das wirklich reichhaltige Frühstück in der „Tanne“ eher sparsam aus. Überhaupt: ein Besuch in der „Worthmühle“ ist wärmstens zu empfehlen – man muss aber den richtigen Hunger mitbringen – und dass m Ostharz Wein abgebaut wird, lernt man gleich noch dazu. Für den Freitag war nicht gerade das beste Wetter angekündigt, aber der Himmel versprach mehr als der Wetterbericht. Rudi hatte vor der Abfahrt noch einen Platten – es sollte der einzige an diesem Tag bleiben – und dann ging es los. Raus aus Goslar, erstmal schön bergab – und schon viertel vor zehn konnten wir Wolfenbüttel hinter uns lassen. Unterwegs dann immer das gleiche Bild. Blick nach rechts: blauer Himmel, höchstens ein paar kleine weiße Wolken – Blick nach links: dunkle Wolkenberge, die immer mehr nach Regen aussahen. Wir fuhren ja nach Nordosten – also was kann uns schon passieren, solange wir schneller sind als das, was sich westlich von uns zusammenbraute. Braunschweig machte uns die Stadtdurchfahrt leicht. Fahrradstraßen überall – einfach vorbildlich. Kurz nach 12 Uhr: Isenbüttel – Kilometer 72 – Mittagsrast. Heute kein Döner. Jürgen navigierte uns zu einer Pizzeria. Freundlich war man dort schon, aber auf der Schnelligkeitsrangliste schafften die es nur auf Platz drei (von bisher drei Tagen) und auch die Pizza selbst rangiert in der Bundesligatabelle eher auf dem Platz des benachbarten Wolfsburg. Aber gut.

Wir waren satt (9 Pizzen – 13 Personen) und weiter ging es zum Elbe-Seitenkanal. Jetzt waren wir nicht nur am östlichen Ufer, sondern auch auf der östlichen Wetterseite: es regnete. Regenkleidung raus und 15 Kilometer auf dem nicht befestigten Radweg am Deich. Wie unsere Räder aussehen kann man sich denken. Jürgen fand ein Bauerncafe in Lüder: übrigens sehr zu empfehlen – tolle Torten – und riesige Stücke, das entschädigt für den Elbeseitenkanal. Eines sollte man aber nicht tun, wenn man das Cafe besucht: die Fahrräder kreuz und quer vor die Stalleinfahrt stellen – aber auch Euroradler lernen ja noch. Der Regen hatte schon lange aufgehört und wir entschieden uns für die Bundesstraße und gegen den Elbeseitenkanal. Heinz-Ludwig – unser Tagesbesen – deckte die Gruppe nach hinten ab und so kamen wir ohne Probleme um kurz nach 18 Uhr in Uelzen an. Ab heute Abend sind wir wieder ein Radler mehr. Stephan kam um 19.15 Uhr (per Bahn nach Uelzen) mit dem Fahrrad auf den Hotelhof. Er hat als Einziger etwas was wir nicht haben: ein sauberes Fahrrad. Und jetzt regnet es in Uelzen. Das kann es: bis morgen früh um 8 Uhr.

141,8 Kilometer, 344 Höhenmeter, 7.50 Stunden auf dem Rad, 18,13 km im Durchschnitt, 43,6 km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 265 Meter, 2.455 verbrauchte Kalorien

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