Umweg für Kaffee und Kuchen

5. Tag, Samstag, 20. Mai 2017 – Uelzen – Bad Oldesloe

So ein wenig erinnerte der frühe Samstag an eine Herbstfahrt im Oktober: der Himmel grau in grau, der Boden noch feucht von den langen Niederschlägen in der Nacht und so machten wir uns auf dem Weg – immer die Hoffnung, dass es bestimmt noch besser wird. Karl hatte den Elektro- mit dem Verbrennungsmotor oder: den Fahrradsattel mit dem Beifahrersitz getauscht und so waren wir trotz des ersten Tourtages von Stephan wieder 13. Die Zahl sollte uns aber Glück bringen. Nach 25 Kilometern überquerten wir den Elbeseitenkanal und beschlossen seinem Uferweg diesmal keinen Besuch abzustatten. Ein paar Kilometer mehr, an so einen „kurzen Tag“, das sollte doch kein Problem sein. Harald dachte schon darüber nach, ob wir vielleicht schon zum Nachmittagskaffee in Bad Oldesloe sein könnten. Aber zuerst einmal stand das Etappenziel Lauenburg auf dem Plan.

Gerhard wollte unbedingt ein Bild auf der Elbbrücke – und das mit dem falschen Trikot. Jetzt ging es zum Elbe-Lübeck-Kanal und dort nördlich bis Büchen. Jürgen fand wieder die passende Mittagsgaststätte – ein Grieche – der am besten und schnellsten Schnitzel backen konnte. Nach Pizza und Döner keine schlechte Wahl. Wir waren gerade einmal 400 Meter auf dem Fahrrad, da schallte es von hinten (Frank war mal wieder Besen) „stop“. Petra hatte einen Platten. Am Vorderrad, wenigstens etwas. Schnell war der Schaden behoben und Petra bedankte sich mit dem Versprechen die erste Abendrunde zu übernehmen. Wenn wird das ab jetzt einführen, dann haben wir entweder jeden Abend ein Getränke frei oder zukünftig keine Platten mehr.

Die Topographie im südlichen Schleswig-Holstein ist alles andere als flach. Das merkten wir nicht nur in den Beinen, sondern auch am Tempo. Auch wenn es immer nur ein oder zwei Prozent Steigung waren – heute kam der Gegenwind dazu – über 500 Höhenmeter auf einer Flachetappe sind schon eine Nummer. Wo trinken wir den heute Kaffee? Auf der Strecke bis Bad Oldesloe fand sich nichts, dafür in Schiphorst. Da bedeutete aber weitere 10 Kilometer Umweg. Na gut, war ja nur eine Kurzetappe. Dank Jürgen fanden wir den „Alten Haferkasten“ sehr schnell. Wieder ein Bauerncafe und wir ließen es uns bei hausgemachtem Kuchen und einen Tasse Kaffee gut gehen. Klar, wie gestern: zwei Kaffee weniger, dafür ein alkfreies Weizen und ein Kakao, so langsam merke ich mir die Getränkewünsche der Gruppe. Die Kaffeekasse wurde geschont, Stephan gab seinen Einstand (na ja, da dürfen wir ja morgen einiges erwarten). Jetzt waren es noch 15 Kilometer. Wir schafften es fast pünktlich, kurz nach 18 Uhr waren wir am Hotel und sicherten unsere Räder. Zum ersten mal keine Garage, dafür aber ein Dach – es soll aber keinen Regen geben. In Bischofsheim wurden die Räder verpackt und dort geht es morgen früh um 6 Uhr los nach Kiel. Morgen Abend sind wird dann mit 16 Radlern auf der Fähre nach Göteborg.

131,7 Kilometer, 501 Höhenmeter, 7.21 Stunden auf dem Rad, 17,88 km im Durchschnitt, 38,4 km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 62 Meter, 2.172 verbrauchte Kalorien

 

Kommentare sind geschlossen.