17 ist nicht 18 – oder Chaos am Kaffeetisch

9. Tag, Mittwoch, 24. Mai 2017 – Jönköping – Motola

Wer glaubt, dass die Radstrecke am Vätternsee eine flache, gemütliche Sonntagsfahrt ist, der irrt. Aber vorab das Wichtigste: keine Polizei, kein Regen und kein Platten. Also hinein in den Tourtag: wir verließen Jönköping in nördlicher Richtung. Willi, der schon oft an der Rundfahrt teilgenommen hatte, teilte sich die Routenfindung mit den vielen „Garmins“, die mittlerweile auch bei den Euroradlern die klassischen Landkarten im Papierformat (fast) abgelöst haben.

Die kleinen, aber giftigen Anstiege brachten es mit sich, dass unsere Gruppe sich schnell wieder auseinanderzog. Anhalten, kurz warten, aufsitzen – so richtig Zug brachten wir in den frühen Vormittag nicht hinein. Bis zur Mittagspause in Ödeshög wurde es schon besser, fast 63 Kilometer waren pünktlich um 12 Uhr geschafft und auch diesmal fanden wir eine passende Pizzeria. 10 Pizzen für 18 Radler, dazu einen Salat, Softgetränke nach Wahl – wir wurden bestens bedient.

Dass noch ein Kaffee; wir waren mehr als zufrieden. Dietrich verzichtete auf die Pizza (und versicherte uns später, dass sein Sturz ((bei dem nichts passiert ist)) nichts mit einem etwaigen Kalorienentzug zu tun habe) und wir kamen schon kurz vor ein Uhr wieder auf die Straße. Es lief bei strahlendem Sonnenschein bestens und wir waren schon kurz vor 16 Uhr in unserem Hotel in Motola. Jetzt eine gemütlich lange Kaffeepause auf der Terrasse am See. Willi bestellte 15 Kaffee, drei heiße Schokoladen und für jeden von uns ein Kaffeestückchen. 18 hätten es sein müssen, 18 habe ich gezählt – aber am Ende stand Petra leer da. Wer hatte zwei Stückchen gegessen? Nein, Dietrich war es nicht. Ein Blick auf die Rechnung brachte Klarheit: es waren nur 17 Stückchen gebucht (und bezahlt). Ich sollte jetzt erst einmal lernen, mich im Zahlenraum bis 20 sicher zu bewegen (besonders wichtig ist das für den täglichen Besenfahrer; den Job hatte heute Andreas – aber gut: Heinz-Ludwig organisierte das 18te Stückchen (für Petra), aber die hatte sich zwischenzeitlich ein Eis zu ihrer Schokolade geholt. So wurde das 18te Stückchen zu einem Gemeinschaftsstück.

Unsere Räder „schlafen“ heute im Konferenzraum des Hotels, mit traumhaftem Blick auf den See. Wir hatten nach dem (sehr intensiven Einchecken) noch genügend Zeit für einen kleinen Stadt- und Seebummel; das mit dem Schlauch- und Mantelkauf wurde aber nichts (Geschäft schon geschlossen) und so gab es die Chance noch einen Blick in das Automuseum des Hotels zu werfen. Ach ja, beinahe wäre es untergegangen: die Radler, die vor acht Tagen in Bischofsheim gestartet sind, haben heute die 1.000 Kilometermarke geknackt.

110,2 Kilometer, 679 Höhenmeter, 6.16 Stunden auf dem Rad, 17,59 km im Durchschnitt, 44,7 km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 214 Meter, 2.665 verbrauchte Kalorien

In unserem Hotelmuseum findet sich auch eine Fahrradwerkstatt – Nico hätte hier bestimmt seine Freude.

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