Frühstück im Kerzenlicht, Abendessen im Dämmerlicht

18. Tag, Freitag, 2. Juni 2017 – Stockholm – Romakloster

Wir sind 65 Kilometer gefahren und im Fährhafen Nynäshamn angekommen. Unser heutiger Bericht entsteht in mehreren Abschnitten, denn die geplante Ankunftszeit auf in unserem Gasthaus auf Gotland liegt jenseits der 21 Uhrgrenze. So schreibe ich diese Zeilen in einem Cafe in Nynäshamn. Neben mir essen zwei junge Schwedinnen Salat und Fleisch – in meiner Tasse ist ein grüner Tee.

Heute Morgen waren wir noch in Stockholm. Frühstück um 7 Uhr im Marina Tower – und das bei Kerzenlicht. Jürgen hat Geburtstag und Stephan war auf die Idee gekommen zwei Tische mit Kronleuchtern dekorieren zu lassen. Wir gratulieren unserem Mitfahrer, packen, holen die Räder aus dem Parkhaus, verabschieden Andreas, Jürgen, Juan, Gabi und Beate und radeln los. Nach ein paar Wellen, einem Blick auf den Skiberg und gut 10 Kilometern haben wir die Stadt hinter uns gelassen. Tim hilft beim Navigieren und bei weiß-blauem Himmel machen wir uns auf den Weg zur Ostsee. Wir kommen gut voran, genießen ein veganes Mittagslunch zehn Kilometer vor dem Fährhafen in einer großen Gärtnerei und sind schon kurz nach 14 Uhr da. Nur die Fähre noch nicht. Also suchen wir uns ein Cafe und genießen die Sonne auf dem schwedischen Festland, bevor wir uns gegen 15.40 Uhr auf den Weg in den Fährhafen machen, wo eine Stunde später die Fähre ablegt.

Dafür müssen wir ein paar Minuten frieren, bevor wir die Fähre nach Gotland befahren dürfen. Jeder Pass von uns wir einzeln geprüft. Dabei bleiben wir doch im Land. Die drei Stunden auf der Fähre (bei bestem Wetter) bringen uns auf die Insel, die auf halben Weg zwischen dem schwedischen Festland und den baltischen Staaten liegt.

150 Kilometer auf dem Wasser – und dann sind wir in Visby. Raus aus dem Schiff, hinauf in die Stadt. Auf meinem „Garmin“ ist die Route bis Dalhem nicht zu finden. Kein Problem ( denke ich), Tim gibt die Daten schnell (bei sich) ein. Nach zwei Kilometer der „Supergau“ – „mein (Tims) Akku ist leer“. Wir schalten um auf analog. Die Landkarte kommt zum Einsatz. „Vorbei am Stadion – dann auf die 143 – und östlich“ – ganz einfach kommen wir mitten in das Herz der Insel. Jetzt noch 22 Kilometer. Strahlend blauer Abendhimmel. Empfindlich kalt – aber flach. In Roma (nach 17 Kilometern) links ab – durch den Wald – dann rechts. Wir sind da und werden in die Garage geleitet. Alfs Fahrrad steht schon da. Zimmerverteilung – alle kommen (gut) unter. Jetzt zum Abendessen. Es ist 22 Uhr – was soll`s. Spargel – auch in Gotland ein Genuss. Und dazu gibt es ein Pils aus Visby. Joachim und Jupp probieren das Weizen (das gibt es auch in Gotland). Draußen wird es dunkel. Wie genießen, dass wir jetzt drei Tage nicht mit „großem Gepäck“ fahren müssen. Beinahe hätte ich es vergessen: Alf ist da. Jetzt sind wir 17. Zwischen dem Hauptgang (siehe Bild) und dem Dessert kommt Rudis Gedicht zu Jürgens Geburtstag  – gerade noch rechtzeitig vor Mitternacht. Wir haben glücklicherweise unsere Abfahrt in den Norden erst für 9 Uhr vorgesehen.

88,5 Kilometer, 610 Höhenmeter, ? Stunden auf dem Rad, 17,0 km im Durchschnitt, ? km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 82 Meter, 2.519 verbrauchte Kalorien

 

 

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