Nach Gegenwind Sonne zum Abschied

21. Tag, Montag,  5. Juni 2017 – Romakloster/Dalhem – Paskallavik

Wenn sich das Wetter nicht dem Wolkenradar anpasst, beginnt der Tag erst einmal mit einer kleinen Enttäuschung. Wolkenverhangen präsentierte sich Dalhem zum Abschied und wir packten unsere Taschen ein letztes Mal auf der Insel. Beim Frühstück war es ein wenig ruhiger als sonst. Ob dies der Abschiedsblues war, oder einfach die Anspannung lässt sich mit dem Abstand der letzten Stunden nicht mehr sagen. Klaus und Dietrich waren heute Morgen erst einmal raus. Klaus wollte seine Felge schonen und Dietrich sich selbst. Beide machten sich auf den direkten Weg nach Visby, während wir noch einen kleinen Abstecher in den Süden der Insel machten und einen wirklich tollen Blick genießen konnten. Gedacht hätten wir dies beim Start nicht.

Neben den Wolken machte uns der Gegenwind zu schaffen. Stephan „opferte“ sich als Windbreaker und als Alf nach einer Stunde Fahrt bemerkt hatte, dass bei ihm noch die Bierrechnung offen war, riss die Wolkendecke auf. Ein Telefonanruf in Dahlem und Klaus (oder Dietrich) lösten ihn aus. Dietrich hatte zu allem Überfluss den x-ten Platten, aber irgendwie schafften wir es alle gemeinsam pünktlich um 12 Uhr in Visby einzutreffen. Willi hatte bereits vor zwei Tagen ein Bäckereicafe am Stadtrand ausfindig gemacht, wo wir sicher unsere Räder abstellen konnten.

Nach einem kleinen Imbiss ging es auf Stadterkundung. Toll, das mittelalterliche Flair der alten Hansestadt mit der 3,5 Kilometer langen Stadtmauer.e  Kleine Andenken, vom Gotlandschaf bis zum Küchentuch oder Proviant für die Fährüberfahrt – wir nutzten die Zeit bis zur Abfahrt der Fähre ganz individuell – und sei es um die letzten Postkarten zu schreiben. Mal sehen, wer zuerst wieder in Bischofsheim ist. Wir kamen pünktlich zur Fähre und beinahe wären wir zurück nach Stockholm gefahren. Willi erkannte, dass wir uns in der falschen Reihe angestellt hatten. Wir orientierten uns um und dann der nächste Schreck. Alf durfte nicht mit. Er kam nicht mit uns an uns stand nicht auf der Passagierliste. Ein paar freundliche Worte und eine Visakarte und alles war kein Problem mehr. Drei Stunden Fähre bei bestem Wetter und wir waren wieder auf dem Festland. Binnen zehn Minuten hatten wir die Fähre verlassen und machten uns auf die letzten 12 Kilometer. Ein wenig Wellpappe und wir waren da. Direkt an der Küste. Ein Gasthaus mit einer ganz persönlichen Note. Ein wenig ist es wie Eintauchen in eine längst vergangene Zeit.

Wir bekommen „dreierlei Hering“, danach Hirsch mit Kartoffeln und einer vortrefflichen Sauce. Und: zwei Gänge kommen noch. Und (2): am Dienstag ist in Schweden Nationalfeiertag. Frühstück frühestens ab 7.45 Uhr – Abfahrt um 9 Uhr – was tun wir nur bis dahin?

51,5 Kilometer, 192 Höhenmeter, 2.50 Stunden auf dem Rad, 18.16 km im Durchschnitt, 32,2 km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 71 Meter, 1.662 verbrauchte Kalorien

 

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