23. Tag, Mittwoch, 7. Juni 2017 – Kalmar – Karlskrona
Der Blick aus dem Fester am späten Dienstagabend ließ alles erwarten – nur eines nicht: Sturm und Regen. Aber genau so war es. Schon um 5 Uhr klopften die Regentropfen gegen die Scheibe. Es konnte nur besser werden. Beim Frühstück (das übrigens sehr gut war und mit „dürftigen“ Abendessen in nichts zu vergleichen) schoben wir dann die Abfahrt „nach hinten“. Aus 8.30 Uhr wurde 9.30 Uhr – aber das regnete es immer noch. „Felgenklaus“ entschied sich für die Bahn, er hoffte in Karlskrona einen Fahrradaden zu finden – vielleicht hat das Wetter bei seiner Entscheidung die finale Rolle gespielt. In manchen Köpfen dürfte dieser Gedanke auch Platz gefunden haben, der „Gruppendruck“ sorgte dann aber dafür, dass keiner der „Schönwetterfahrer“ ausstieg. Also rauf auf`s Rad. Der Regen wurde mit jedem Kilometer weniger, dafür nahm der Wind zu. Nach 15 Kilometer das Wort von hinten „Ausziehpause“.
Wir entledigten uns der Regenkleidung und kämpften gegen den Wind. Diesmal aber nicht sehr erfolgreich. Die Euroradler waren vormittags mehrheitlich eine Gruppe von Individualisten – (fast) jeder fuhr wie er wollte – gebracht hat es (fast) keinem von uns etwas, außer einen höheren Wert auf der Kalorienverbrauchsskala. Mittagspause in Torsas. Jupp erinnert sich: in dem Ort war er schon einmal. Willi bestellt das Tagesgericht: Hühnchen mit Pommes und Pfeffersauce. Dazu ein Getränk aus dem Kühlschrank, Kaffee und ein (oder mehrere) Plätzchen – und wir hatten wieder Kraft für den Nachmittag. Jetzt lief es auf einmal. Josef sorgte für gleichmäßiges Tempo – trotz Gegenwind und leichten (Boden)wellen und wir kamen gut voran. Knapp 20 Kilometer in der ersten Stunde – klasse. Der Wind wurde zwar wieder stärker, aber wir erreichten Karlskrona pünktlich zur Kaffeezeit um 16 Uhr. Räder im Eingangsbereich unterstellen. „Felgenklaus“ hatte die Zimmerpaare zugeteilt und dann war noch Zeit für einen individuellen Stadtrundgang.
Immer wenn sich eine Tour dem Ende zuneigt, suche ich mir einen Frisör. Den fand ich dann auch. Kurz vor 18 Uhr – eigentlich wollte er schon schießen – aber bei einem Euroradler konnte er nicht „nein“ sagen. 4 mm sind die richtige Länge für die nächsten Wochen mit Fahrradhelm. Wochen? Na ja, ich habe mich (vor der Tour!!) überreden lassen, während der Zeit des Stadtradelns (also bis Ende Juni) auch im Kreis Groß-Gerau auf das Auto zu verzichten. Ob ich heute eine andere Entscheidung treffen würde? Schon möglich. Jetzt steht aber erst einmal das Abendessen an. „Clarion“-Standard – wir werden satt, aber für Donnerstag konnten wir das Menue wieder selbst wählen. Nur: dazwischen liegen knapp 130 Kilometer. Draußen regnet es. Wir sitzen im Wintergarten. Morgen soll es um 8 Uhr losgehen. Mal sehen, ob dann das Wetter mitspielt oder wir wieder als bunte Truppe starten (müssen).
88,6 Kilometer, 428 Höhenmeter, 4.51 Stunden auf dem Rad, 18,24 km im Durchschnitt, 42,30 km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 92 Meter, 2.333 verbrauchte Kalorien