Nur die Harten kommen ………….. bis nach Lozzi

10. Tag.  Freitag, 7. Juni 2019


Carmen war platt – natürlich hur das Hinterrad und so verzögerte sich die Abfahrt um 15 Minuten. Uwe und Friedhelm wählten die Alternativroute am Meer und dann konnte es endlich losgehen. Die ersten zehn Kilometer liefen (gemächlich) bergan. Doch dann wurde es zum ersten Mal steil. 500 Höhenmeter galt es zu bewältigen. Abfahrt – ausruhen. Ein Schrei von hinten: Carmen war platt. Wieder das Hinterrad. Frank und Josef machten sich an die Reparatur. Geschafft. Unterwegs trafen wir Uwe und Friedhelm wieder. Jetzt der zweite Anstieg. Wieder 500 Meter nach ober. So ein wenig wie auf die Platte oder nach Hausen fahren. Petra wusste warum sie sich heute in den Bus gesetzt hatte.

Doch auch der tat sich mit den Anstiegen schwer. Die Mittagsrast nach 57 Kilometer lief reibungslos wie immer. 6 für 12 – Pizzen für Radler. Und dann konnte es weitergehen. Traumhafte Ausblicke auf die korsische Westküste. Wir wissen jetzt, warum dies Weltkulturerbe ist. Und dann 75 Kilometer und 1000 Höhenmeter gefahren, eigentlich ausreichend für einen Tag, begann es: 1.500 Meter nach oben, also auf die Höhe des Feldbergs im Schwarzwald. Es war 14.30 Uhr. Jeder wählte sein Bergtempo freiwillig. Außer Stephan, der hatte die Besenweste übernommen und sich so freiwillig selbst die doppelte Fahrzeit auferlegt. Langsam schraubten wir uns höher. Höhenmeter für Höhenmeter. Das Verhältnis der besser werdenden Luft stand im Verhältnis der nachlassenden Kondition. Freilaufende Kühe und Schweine – Korsika in seiner ursprünglichsten Form. Über was man auf stundenlanger Bergfahrt alles nachdenken kann. Kaffeepause um 17 Uhr. Die ersten Radler waren schon eine Stunde früher hier. Ein Bild von uns wollte die nette Wirtin machen: na klar. Und dann weiter. Aber nicht für jeden. Kurt, Klaus und Heinz-Ludwig orderten den Bus – der zwar schon am Zielort – um sich abholen zu lassen. Die anderen Radler schnauften weiter, bis auch der Besen (und der Schreiber dieser Zeilen – sowie Carmen, die vielleicht jetzt selbst ein wenig platt war) oben auf 1.500 Meter angekommen waren. Fünf Stunden Bergfahrt. Die Abfahrt über 20 Kilometer war Genuss, Genugtuung – aber auch hier konnte schon nachgedacht werden: über die Anstiege am Samstag. Nun aber galt es erst einmal den letzten heutigen Anstieg zu bewältigen – aber pünktlich um 21 Uhr war es geschafft. Lozzi – vier Hütten – eigenes Flair. Tolle Wurst, frisches Brot, Kalbfleischeintopf standen auf dem Tisch – die Nudeln mussten wir selber kochen. Wäsche waschen auch. Unser Wirt zog ein Fußballspiel vor – aber das war uns eigentlich egal. Jetzt nur noch ins Bett. Und vielleicht ein Gedanke an den vergangenen Tag in Calvi. Dort – wo es eigentlich keinen Wäscheservice gab, war die nette Kollegin an der Rezeption sofort bereit uns zu helfen. Um 18 Uhr abgegeben. Um 21 Uhr gewaschen und getrocknet zurück. So geht es auch. Was auf einmal für einen Euroradler wirklich wichtig ist.

 132,1 Kilometer – 9.29 Stunden auf dem Rad – 13,93km/Schnitt – 2578 Höhenmeter – 1.495m am höchsten Punkt – 63,0km maximal – 3.815 Kalorien

 

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