15. Tag, Mittwoch, 12. Juni 2019
Glas vor dem Hotel in Sassari und Joachim (genau, der von gestern) musste noch dringend in den Supermarkt um Wasser zu kaufen – und so waren es diesmal nur 5 Minuten, die wir später auf die Piste kamen. In Sassari wollte (glaube ich) keiner von uns länger bleiben – auch nicht in dem Hotel. Zum Übernachten ganz o.k. – aber für mehr nicht. Das Abendessen reichte zum (fast) satt werden, die Atmosphäre und die Freundlichkeit der Bedienung erinnerte aber mehr an die Zeit unserer Touren auf dem Balkan oder in der Ukraine. Nun gut, wir ließen Sassari hinter uns, kamen recht schnell an den Stadtrand und folgten der Route aus dem digitalen Navigator (die aber auch analog mit Kompass-Karten nachgeprüft wurde.
Unter der Autobahn hindurch, ein zugewachsener Feldweg: Acker ……… es ging nicht weiter. Auch Uwe, der alle meine Touren im Detail geprüft hatte, wusste keinen Rat. Durch das Gebüsch ging es nicht. Zu dicht. Zurück, an zwei Sperrungen vorbei, wieder auf die Straße. Geschafft. Nur 700 Meter mehr, dafür aber eine gute ¼ Stunde Zeitverzug. Hinauf nach Ittiri, es wurde warm und schweißtreibend. Doch auf einmal machten wir Strecke. Um ½ 1 waren wir an der Nuraghe Santu Antine. Natürlich besichtigten wir den steinernen Zeitzeugen Sardiniens. Wir werden noch mehr sehen. Und: für Radler besonders wichtig: wir bekamen etwas zu essen. Panini mit Käse, Salami, Schinken, dazu alkoholfreies Bier (richtig kalt) und einen Espresso. Weiter. Die nächsten zehn Kilometer flogen dahin.
Dann aber ging es nach oben. Steigung am frühen Nachmittag in sengender Sonne. Unsere Gruppe zog sich auseinander. Jupp machte seine Arbeit als „Besen“ hervorragend und sorgte dafür, dass keine(r) zurückblieb. Je höher wir kamen, um so toller die Ausblicke über die Insel. Tolle Wälder, das Klima wurde besser. Wasserbrunnen zum erfrischen – und dann war Friedhelm platt. Nein, nicht er – sondern sein Fahrrad. Uwe blieb bei ihm und nach wenigen Kilometern hatten sich uns schon eingeholt. Wir waren ober. Unter uns Bono. 500 Meter tiefer. Eine knappe halbe Stunde später schlängelten wir uns durch den Ort. Die Debatte, ob wir im Ort noch einen Kaffee trinken wollen oder gleich zum Hotel fahren löste sich durch die Macht des Faktischen. Wir sahen kein Cafe – und so konnten kurz nach 17 Uhr im Hotel alle Getränkewünsche eingelöst werden.
Die nach Kaffee und die nach Bier – und auch die nach einer Runde im Pool. Karsten, Caro, Hannes und Reeda kamen zeitgenau mit dem Vivaro an und so hatte auch jeder die Chance auf frische Kleidung und seine Badehose. Die Gedanken schweiften zwischen Vorfreude auf das Abendessen und der Etappe am morgigen Tag. Manchmal ist es vielleicht besser weniger an Morgen zu denken und den heutigen Tag – oder die aktuelle Stunde zu genießen.
87,6Kilometer – 5.54 Stunden auf dem Rad – 14,80km/Schnitt – 1.581 Höhenmeter – 1.034m am höchsten Punkt – 60,3km maximal – 2.424 Kalorien