Länger als ein Tag im Radlerdress

21. Tag, Dienstag, 18. Juni 2019

Wir haben schon viele Zielankünfte erlebt, schon viele späte Etappenabende, schon viele unterschiedliche Abendessen – aber unsere Ankunft auf Malta sollte etwas Besonderes werden. Aber der Reihe nach. In Caltagirone fühlten wir uns richtig wohl. Ganz frischer Orangensaft zu Frühstück.

Wir wollten eigentlich überhaupt nicht losfahren, wobei loslaufen wohl der bessere Begriff gewesen wäre. Gleich zwei Mal mussten wir Anstiege von bis zu 15% bewältigen – wenn auch nur kurz, auf jeweils einem Kilometer, aber es reichte um nach einer Stunde bereits wieder triefend nass zu sein. Duschen warum? Dann lief es. Wir kamen nach Comiso und machten bei Kilometer 39 erst mal eine vorgezogene Mittagspause. In der brütend heißen Sonne nahm dann auch wieder der Verkehr zu. Auto an Auto drängte sich an die Südküste, die wir bei Marina di Ragusa erreichten. Noch zehn Kilometer und erst einmal eine Eispause. Die letzten Kilometer auf Sizilien. Auf der Schnellstraße nach Pozzallo. Kurze Stadtrundfahrt und danach: warten, warten.

Unsere Fähre nach Malta legte erst um 21.30 Uhr ab. Wir machten in einer Pizzeria am Strand Station „Di Stefano“ sprach ein wenig deutsch und wir konnten an dem schattigen Platz ein wenig entspannen. Ein kleines Abendessen war angesagt – leider kamen nicht alle Portionen – und dann auf einmal Hektik. Ein kroatischer Radler hatte uns auf die Check-In-Time der Fähre hingewiesen: 20 Uhr. Also nichts wie hin. Wir staunten nicht schlecht. Check-In-Time war nicht 90 Minuten vor Abfahrt, sondern nur 30. Gut zu wissen für die Rückfahrt. Mit dem Fahrradträger war unser Bus länger als 6 Meter. Das kostete Aufpreis. Zwar waren es nur 15€, aber bis der Rechenprozess zu Ende war sollte dauern. Dann auf die Fähre. Ganz modern. Räder angurten und nach oben. Jetzt knapp zwei Stunden bis nach Malta.

Mit ein wenig Verspätung kamen wir um 23.40 Uhr im Hafen an. Was jetzt kam und in den neuen Tag hineinwirken sollte – davon im Mittwochsbericht mehr. Trotz allem. Wir kamen um 0.50 Uhr in der Loggia Mariposa an und wurden freundlichst empfangen. Uwe hatte uns sicher durch den Linksverkehr geführt. Noch eine Steigung. Schwitzen nach Mitternacht, so wie früh morgens um 9 Uhr.Ab ins Bett. Natürlich nach der Dusche. Ein Glas Wasser, Klaus wollte noch ein Bier und dann war Zeit die Gedanken ein wenig zu sortieren. Einschlafen sollte diesmal ein wenig dauern.

108,6Kilometer – 6.33 Stunden auf dem Rad – 16,55km/Schnitt – 866 Höhenmeter – 449m am höchsten Punkt – 49,1km maximal – ca.2.200 Kalorien

 

 

 

 

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