Tag 24. Freitag, 21. Juni 2019
Nur in Schlagzeilen: 4.45 Uhr Aufstehen, 5.30 Uhr Radfahrt zum Hafen von Valletta, 6.30 Uhr Fährfahrt nach Pozzallo, 9.30 Uhr Minibustransfer nach Palermo, Mittagspause und letzte Einkäufe, ab 18 Uhr Einschiffungschaos bei GNV (wie immer), 20.10 Uhr endlich an Bord – Karsten steht mit dem Bus noch in der Warteschlange. Wir wollen um 20.45 Uhr Abendessen – mal sehen ob es klappt – um 22.15 schließt nämlich das Restaurant schon.
An manchen Tagen ist man vor dem Wecker wach. Fährtage sind solche, Da ist sogar der Hund unruhig. Es ist Sommer – draußen aber noch dunkel. Ab ins Bad, packen, die Taschen ans Rad und hinunter zum Hafen von Valletta – nicht aber ohne uns vorher herzlich in dem tollen B & B Mariposa zu bedanken. Sogar kleine Lunchpakete hat man und gemacht. Wir sind pünktlich (kurz vor 6 Uhr da). Vielleicht ist das die einzige Zeit, in der man auf Malta Fahrrad fahren kann. Wir sitzen auf der Fähre ganz vorne. Blick nach Norden – zum ersten Mal seit Wochen.
Ein Kaffee, noch ein Kaffee – die lokalen Zeitungen mitten im Mittelmeer, noch mal ein Telefonat mit dem Büro um die nächste Woche durchzusprechen, ein Blick auf die Mails und schon ist die sizilianische Küste zu erkennen. Wir treffen eine Gruppe maltesischer Radfahrer, die vor hat von Jütland nach Amsterdam zu fahren – und zum trainieren nach Sizilien fährt. Schon auf der Fähre gibt man uns den Gutschein für den Bustransfer nach Palermo. Draußen stehen die beiden Kleinbusse. Es klappt alles. Gegen 13 Uhr sind wir mitten in der Inselhauptstadt, Karsten, Caro und Hannes kommen ein klein wenig später. Wir lassen uns nieder – genießen noch ein letztes Mal Pasta und ein Eis und machen uns gegen 17.30 Uhr auf den Weg in den Fährhafen. Dort werden wir erst mal zurückgeschickt. Sollen uns im Terminal anmelden. Auch gut. Wir radeln wieder zur Warteschlange. Dürfen als Radler vor die Autos (ist schon mal gut). Dann warten wir und warten. Unterhalten uns mit einem Biker (aber motorisiert) aus Mönchen-Gladbach und drei Radlern aus Unterfranken, die mit Rädern aus den sechziger Jahren auf Tour gegangen sind. Wir warten. Gut zwei Stunden später dürfen wir auf die Fähre. Räder befestigen. Es gibt keine Taue oder Stricke. Gut, dass wir Expander dabei haben. Kaum einer hier spricht auch nur ein Wort englisch. Karsten muss mit dem Bus immer noch warten. Darf erst gegen 21 Uhr an Bord. Da sollte die Excelsior schon lange abgelegt haben. Aber auch er kann noch mit uns zu Abend essen – denn das Restaurant schließt schon kurz nach 22 Uhr. Rudi bekommt seinen Salat nach der Pizza, Brot gibt es nur auf Nachfrage, der Fruchtsalat besteht zu 90% aus Äpfeln – aber gut: wir legen wenigstens gegen 22 Uhr ab – mit gut einer Stunde Verspätung. Mal sehen, was das in Genua bedeutet. Erinnerungen werden wach. Vor 12 Jahren sind wir die Strecke schon mal gefahren und am Ende waren es fünf Stunden, die wir später als geplant ankamen. Angekommen sind übrigens Uwe und Petra. Eine kurze Nachricht auf dem Smartphone – das beruhigt. Conny und Stephan melden sich von der Dachterrasse im Mariposa – sie fliegen am Samstag zurück. Wir freuen uns auf eine ruhige (und vielleicht ein wenig längere) Nacht.
10,9Kilometer – 0.46 Stunden auf dem Rad – 13,92km/Schnitt – 35 Höhenmeter – 128m am höchsten Punkt – 46,3km maximal