Wir sind am Kanal

9. Tag – Bagnoles – Saint Georges des Grehaigne

6.10 Uhr – der Blick aus dem Fenster zeigt ein völlig ungewohntes Bild: Hochnebel. Noch ist es empfindlich kalt. Beim Frühstück ist die Stimmung ein wenig gedrückt. Kein Wunder: in unserer Gruppe fehlt Rudi. Stephan, Frank und Alf verpacken sein Fahrrad – eine Woche zu früh – und so verschiebt sich unsere Abfahrt um eine halbe Stunde. Zeit genug um noch ein wenig wärmere Kleidung anzuziehen. Dann starten wir. Schon nach zwei Kilometern müssen wir anhalten. Ein Baum wird gefällt. Wo friert man mehr? An den Händen oder an den Füßen. Egal. Es geht weiter. Mit jeder Stunde steigt auch das Thermometer, bis gegen 11 Uhr die Sonne durchbricht. Kiki nutzte den Vormittag um Rudi zu besuchen. Seine Operation ist auf Samstag verschoben. Jetzt hat er wenigstens seine Satteltaschen in der Klink. Er schickt uns einen Bildergruß aus dem Krankenbett. Bei jedem Kilometer auf dem Bahndamm und jeder Schrankenumfahrung sind unsere Gedanken bei ihm. Die Mittagsrast erwähne ich erst überhaupt nicht: Pizza – was denn sonst – nach genau 60 Kilometern. Es geht weiter. Wiederholt sich Geschichte. Kurz nach dem Mittagessen stürzt Jupp; natürlich bei einer Schrankenumfahrung. Er fiel „weich“ in den Graben; Brennesseln können auch für was gut sein. Wir rollen weiter und erreichen den Kanal. Jetzt geht es weg von der Bahntrasse. Wir fliegen in Richtung des Mont St Michel. Und dabei verlieren wir uns. Der eine Joachim verdrückt sich in die Büsche – und so warten wir geschlagene 20 Minuten auf die Nachzügler. Ein Bild. Ein paar von uns fahren auf die „Insel“. Wir trinken einen Kaffee. Fast gemeinsam kommen wir am Hotel an. Schon bei der Buchung habe ich gemerkt, dass es hier ein wenig „umständlich“ ist. Aber gut. Jeder von uns bekommt sein Bett. Das Abendessen wird „durchgepeitscht“ – keine Stunde – und fertig. Vielleicht wird es ja morgen ruhiger.

 

Tagesdaten: 110Kilometer gefahren, Zeit auf dem Sattel: 6.10 Stunden, Durchschnitt 17,9km, Maximale Geschwindigkeit 42,4km, 523 Höhenmeter, höchster Punkt: 274 Meter, Maximale Steigung 12%

 

 

 

 

 

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