Es ist Sonntag – und es ist fast wie zu Hause. Wir frühstücken „draußen“. Kurz nach 7 Uhr, der Nebel hat sich verzogen und die Sonne kommt über die Berge. Frische Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade, Eier – alles ist da. Wir genießen die Stunde auf der Terrasse. Ein Foto und dann geht es los. Binnen weniger Minuten sind wir mitten im Anstieg. Die Ausblicke faszinieren. Vor dem ersten Tunnel halten wir an. Schnell ist unser „Besen“ da. Rudi fährt heute hinten. Nach den ersten fünfhundert Höhenmetern bleiben wir erst einmal auf „der Höhe“. Zwar wird es immer wärmer, aber der Fahrtwind kühlt. Zu Mittag kommen zwar die ersten Regentropfen, aber die verziehen sich schnell wieder. Dafür machen wir Rast. Keine Pilzsuppe – dafür sind die Portionen Cevapcici ganz besonders groß. Karl lässt sich ein paar Würstchen einpacken (Helga und Marga freuen sich nach unserer Ankunft über den vorgezogenen Appetithappen). Es wird immer wärmer. Alf stellt sich in den Dienst der Gruppe und fährt seelenruhig Kilometer für Kilometer voran – so dass jeder mitkommt. Wir wären wohl noch länger gefahren, wenn bei Bugojno nicht die Gewitterwolken bedrohlich nahe gekommen wären. Wir machen Kaffeepause – und schon geht es los. Es schüttet. Nach einer halben Stunde ist alles vorbei. Es geht weiter bis Gornji Vakuf. Die Sonne kommt wieder und wir machen uns auf in den Berg. Bis zum Pass sind es 500 Höhenmeter. Er lässt sich gut fahren. Knapp vor dem Scheitelpunkt die ersten Tropfen. Schnell wird ein richtiger Schauer daraus. Es schüttet. Rechts und links stehen unsere „besseren Bergfahrer“ und schützen sich vor dem Regen. Nico und ich fahren einfach weiter. Trikot, Hose – alles ist triefend nass. Jetzt anhalten? Nein! Durchdrücken bis oben. Wir sind da – und die Sonne kommt heraus. Nasses Shirt aus – trockenes an – ein Hund – aber mehr ein ruhiger Vertreter, als ein gefährliches Exemplar. Er begutachtet unser Treiben, schnuppert an meinen Satteltaschen und legt sich einfach neben mein Fahrrad. Jetzt hinunter ins Tal. Das sind die Momente, wo Radfahren Spaß macht – die Sonne kommt heraus – einfach g….. – jetzt die Abfahrt. Tolle Ausblicke – die Tachonadel geht nach oben – und dann sind wir da. Wir sind in Prozor. Auch davon haben wir bisher noch nicht gehört.
Tag 11 – Regenguss vor Prozor
5. Juni 2011