Die ersten 10 Tage – eine Bilanz

Die erste Phase der EuroRadler-Tour 2013 ist Vergangenheit. Die Warmduscher und Weicheier sind ausgestiegen und befinden sich auf dem Heimweg. Die härtesten der Harten sind jetzt auf See und setzen den Kampf ab Dienstag auf Island fort.
 
Hier folgt der Rückblick eines Weicheis auf die ersten 10 Tage.

Wer treibt so manchen Radler-Opa
zu fernen Zielen in Europa
bei Regen, Sturm und Sonnenschein?
Das kann doch nur der Thomas sein!

Ich wollt‘  es diesmal anders machen
und meiden die extremen Sachen.
Als EuroRadler-Veteran
geh ich‘ s  halt gern gemūtlich an.

In Island – weiß man – ist es kalt.
Kein Baum, kein Strauch, schon gar kein Wald.
Dort gibt’s nur Asche vom Vulkan,
statt Weizenbier gibt´s Lebertran.

Ich würde nur bis Hirtshals fahren
und mir den ganzen Stress ersparen.
Der Weg meist flach und recht bequem,
mit einem Wort: Sehr angenehm.

Ein laues Lüftchen weht von Süden,
und ich roll‘  lässig und zufrieden
im Sonnenlicht durch Sommerwiesen
und kann es richtig schön genießen.

So etwa stellte ich’s mir vor …
Ach, weit gefehlt, du alter Tor!
Denn wie es lief, die ersten Tage,
das war nun wirklich schlimmste Plage.

Am Anfang war man noch ganz munter,
dann ging’s im Taunus rauf und runter.
Das brachte Extra-Kilometer –
es wurde spät und immer später.

Die Stimmung war schon leicht be…scheiden.
Man freute sich auf weiche Kissen.
Die Illusion war schnell vorbei –
stattdessen hieß es: Ab ins Heu!

Der zweite Tag war echt brutal.
Es fehlten Paddel am Pedal!
Im Sturzbach war man völlig schutzlos,
selbst Gummikleidung war da nutzlos.

Dazu ein mittlerer Orkan,
der warf uns mehrfach aus der Bahn,
und außerdem und obendrauf
ging es noch ständig steil bergauf.

Am dritten Tag hab‘ ich gekniffen,
als Thomas morgens hat gepfiffen.
Zur Strafe musst‘ mein Rad ich schleppen
dann über viele Bahnsteigtreppen.

Am vierten Tage wurd´ es tierisch.
Die Kälte war schon fast sibirisch,
und dauernd dieser Wind – frontal –
das schlägt schon sehr auf die Moral.

So ging es noch zwei Tage weiter.
Der Wind blieb ständiger Begleiter.
Von hinten kam er leider nicht,
er blies uns immer ins Gesicht.

Wer hat mich bloß hierher gelockt?
Wer hat mir all dies eingebrockt?
Da fällt mir jetzt nur einer ein:
Das kann doch nur der Thomas sein!

Und trotzdem kann ich heute sagen:
Wir mussten uns zwar tüchtig plagen,
doch Spaß und Team-Erlebnis pur
gibt’s nur auf so ’ner Euro-Tour!

Und endlich hat der Wind gedreht,
die Sonne hoch am Himmel steht.
Viel schöner ist da gleich die Welt –
so hab‘ ich mir das vorgestellt!

Zuletzt verläuft die stille Piste
direkt an Jütlands Nordseeküste.
Weit reicht der Blick, die Luft ist klar –
das Leben ist doch wunderbar!

Und wenn vielleicht dann in zwei Jahren
die Radler Richtung Süden fahren,
auf wen fall‘ ich wohl wieder rein?
Das kann doch nur der Thomas sein!


Macht’s gut, Freunde – es war wieder toll mit euch! Ich drücke sämtliche Daumen für eine Super Islandtour!

Kommentare sind geschlossen.