Es ist alles ein wenig kleiner, ein wenig kürzer – der zehnte Tag unserer Tour ist kein „richtiger“ Euroradlertag. Dafür ist die Tagesetappe einfach nicht lang genug. In Lokken werden wir herzlich verabschiedet. Als kleinen Dank lassen wir ein Originaltrikot von uns zurück.
Der Sohn der Familie zieht es gleich über – vielleicht wäre er auch gerne mitgefahren. Wir machen uns (ein wenig in Gedanken) auf den Weg. Links die Nordsee, wo Thomas (der aus Mainz), Roland und Joachim gestern noch badeten, rechts Wälder und Heidelandschaften. Die Sonne lacht – wie seit dem ersten Tag in Dänemark. Wir kommen gut voran, aber wollen wir das eigentlich? Nach 27 Kilometern heißt es nämlich endgültig Abschied nehmen.
Joachim, Willi, Thomas (der aus Mainz), Harald, Jürgen, Juan und Walter zieht es zurück nach Hause. Sie haben mit dem Fahrrad noch acht Kilometer bis Hjoerring und dann warten 18 Stunden Bahnfahrt auf sie. Uns zieht es weiter nach Norden – schnell sind wir in Hirtshals. Harald, Steffi, Carmen, Jochen B. und Adam warten schon. Mit unserem Bus und dem großen Anhänger sind sie an zwei Tagen aus der Mainspitze gekommen. Auch Jochen F. verabschiedet sich von uns.
Noch ein letztes Gedicht an unsere Besenfrau Petra und dann macht er sich (alleine) auf den Weg nach Göteborg. Wenigstens hat er meine Landkarte mitgenommen – aber Jochen wird Schweden schon erreichen. Übrigens: da waren die Euroradler auch noch nicht. Wir packen Bus und Hänger um. Der Anhänger bleibt in Dänemark, in drei Wochen holen wir ihn wieder ab um mit ihm unsere Räder nach Hause zu transportieren.
Mit einem Kupplungsschloss haben wir ihn gesichert. Damit auch die Plane nicht geöffnet werden kann, hat Jochen B. ein kleines Bügelschloss mitgebracht (Danke!). Den Schlüssel dafür hat er aber gleich bei der Anfahrt auf die Fähre verloren – mal sehen wie wir das Problem in zwei Wochen lösen. Carmen und Steffi kaufen noch schnell drei Liter Öl für unseren Bus und dann ab zum Hafen. Wir können direkt durchfahren, stehen in der ersten Reihe. Vor uns nur ein Fernradler aus Gera (und ein Holländer) und dann kommen wir. Wir dürfen sofort an Bord – mit unserem Bus. Steffi (sie wird auf Island unseren Bus chauffieren) tauscht für ein paar Minuten das Lenkrad mit dem Fahrrad von Harald. Ich glaube, das macht sie während der kommenden drei Wochen nicht mehr. Wir packen (gefühlt zum fünften Mal) den Bus um. Alf sucht seine blaue Tasche – Nervosität steigt auf – dann findet er sie – als Puffer zwischen zwei Rädern. Wir schaffen es in unsere Kabinen. Wochenende – ausruhen, Kraft tanken, auf Island einstimmen. Carmen hat Hunger (ich auch) – noch sind wir in Dänemark, und was gibt es da mittags für Radfahrer? Richtig: Pizza. Das war aber jetzt wirklich die letzte während unserer Tour (zumindest in Dänemark).