Wenn mir das einer gesagt hätte, ich gehe mir kurzen Hosen zum Abendessen – ich hätte es nicht geglaubt. Mit Stephan, Harald, Nico, Gerhard, Dietrich lasse ich mir nach 111 Kilometern und 1.155 Höhenmetern ein Bier schmecken. Nach dem Duschen – nur ein Badetuch – und es ist wirklich warm. Dabei hatte unser Tag in Akureyri so angefangen wie viele Tage in Island: kalt und wolkig. In Skjaldarvik wären einige von uns gerne länger geblieben (gut wenn man das sagt). Steffi, Caroline, Conny und Roland taten es – aus unterschiedlichen Gründen. Steffi und Caro wollten reiten, Conny hatte mir ihrer Erkältung zu kämpfen und Roland mit Sehne und Wade. Also tausche Steffi das Lenkrad mit dem Zügel und Caro den (ihr nicht bequemem) Rad- mit dem Pferdesattel und wir machten uns auf den Weg. Das Höhenprofil suggerierte eine schwerere Strecke als in Wirklichkeit. Während sich der ein oder andere Kopf davon anstecken ließ, protestierten die Beine und spulten einfach Kilometer und Höhenmeter nacheinander ab. Am Abend dann die Erkenntnis: oft geht (viel) mehr, als man glaubt. Von 0 auf 470 Höhenmeter sollte der erste Anstieg gehen – nach 345 Metern war Schluss. Höher ging es nicht. Jochen und Rudi waren richtig enttäuscht. Also bergab. Kurz vor Laugar. Pause. Was gibt es zu Mittag: Pizza – und die war richtig gut – ein Blick auf den Wasserfall – und weiter. Es machte richtig Spaß. Bergab mit 60 – bergan mit neun oder zehn – und dann kamen die Mücken. Da sie aber – im Gegensatz zu denen im Kreis Groß-Gerau nicht stechen – waren sie nur lästig.
Unser Bus mit den Reiterinnen und Erkältungs- und „Unterbeingehändicapten“ holte uns ein, so dass wir gemeinsam Kaffee trinken konnten. (Danke an Jochen B. aus G.). Weiter – die letzten neun Kilometer um den See. Einmal falsch abgebogen (weiße Kleinbusse gibt es einfach zu viele) und schon waren wir da. Auch hier am Myvatn gefiel es uns sofort.
Caro, Karsten und Conny organisierten unsere Tour im Kraftwerk – Roland brillierte in bestem englisch und buchte eine „Whalewatchingtour“ (mit Rabatt) und Gerhard wurde leicht melancholisch: „Nur noch zwei Fahrtage – ich könnte noch eine Woche weiterfahren“ – mal sehen was Gisela dazu sagt.