Tag 21: Sonne über Enna

Wir nehmen Abschied vom Ätna. Mit einem guten Frühstück – nach zwei Tagen haben wir auch gelernt die Kaffeeautomaten zu bedienen – stärken wir uns für die Abfahrt. Wir nehmen nicht die Hauptstraße, sondern einen ausgebauten Forstweg an der Ostflanke des Bergmassivs. Alle wissen es – nur Bernd nicht. Der ist von der Abfahrt auf der Hauptstraße so begeistert, dass er einfach weiter „rollt“. Pfeifen, rufen, schreien – alles nutzt nicht. Während wir uns noch überlegen, ob wir uns aufregen oder telefonieren sollen, kommt er keuchend den Berg wieder hochgefahren. Diese Höhenmeter zählen aber nicht mit. Und ab geht es. Vorbei an Casa Milla, hinunter nach Adrano. Gleich nach der kleinen pulsierenden Stadt haben wir 1.700 Höhenmeter verloren – und ein ganz anderes Klima. Jacken aus, Hosen aus, Überschuhe weg – jetzt können wir wieder mit kurzer Hose und Trikot fahren. Da stört auch ein kleiner Regenschauer nicht. Wir genießen die typisch sizilianische Landschaft und die herrlichen Farben. Ein Unfall aus der SS 121 – ein Lastwagen und drei kleine PKWs sind involviert – macht uns schnell wieder klar, welchen Gefahren auch wir ausgesetzt sind. Bei unserer Mittagsrast mit viel Pasta und selbstgebackenen Kuchenteilchen (zu denen der Wirt uns einlädt) in Ariga verschwinden diese trüben Gedanken aber wieder. Wir rollen hinunter nach Pirato und machen uns kurz vor 16 Uhr auf zum Anstieg nach Enna. 600 Höhenmeter sind zu überwinden. Das geht ganz gut. Der Verkehr hält sich in Grenzen, die Steigungsprozente sind erträglich und die Ausblicke hinter jeder Kurve neu. Dazu lacht die Sonne vom Himmel. Um wie immer gemeinsam zum Hotel zu fahren warten unsere „Bergspezialisten“ am Cafe „Italia“. Nach und nach gönnen sich die Ankommenden ein Eis. Wir treffen Gerhard und die Busbesatzung, denen sich heute unser „Doc“ angeschlossen hat und machen uns auf den Weg ins Hotel. Vor dem Abendessen bleibt noch ein wenig Zeit für den „Mittelpunkt Siziliens“.
Übrigens: bis zum heutigen Abend sind wir bereits 2.495 Kilometer gefahren und haben 23.537 Höhenmeter bewältigt.

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