Wer nicht dabei war glaubt es nicht. Der Tag begann für die Euroradler mit viel Regen und Wind. Beim Frühstück immer wieder der bange Blick aus dem Fenster des Rifugio Sapienza. Mit jedem ersten Blick kam etwas mehr Hoffnung auf, mit jedem zweiten Blick schwand sie wieder. Dann ein Anruf von Andrea unserem Bergführer. Das Wetter sei zu schlecht. Die Verantwortung zum Gipfel zu gehen zu groß. Warten. Eine Stunde später kam die Erleichterung. Mit der Seilbahn bis auf 2.500 Meter fahren sei möglich, ein Anstieg auf 2.650 Meter verantwortbar und der Abstieg über den Tunnel und den Krater 2001 ebenfalls. Also legen wir die schwere Bergkleidung an. Stiefel und Winterjacken, Regenhosen und Handschuhe – und dann geht es los. Kaum sind wir aus den Sechser-Gondeln ausgestiegen bläst uns der Wind entgegen. Aus dem Regen ist längst ein dichtes Schneetreiben geworden, aber wir steigen unverdrossen weiter. Der Neuschnee liegt hier schon 15 Zentimeter hoch und darunter feinste Lavaasche. Wir versinken stellenweise knöcheltief, kommen aber gut vorwärts.Dann ist unser Bergführer verschwunden. Wenige Augenblicke später winkt er uns aus einem Erdloch zu. Er ist im „Tunnel“. Er animiert einige ganz mutige Euroradler, sich auf dem Rücken liegend, durch den engen Schacht aus Lavagestein zu zwängen. Die, die es tun bereuen es nicht. Der „Tunnel“ ist eine richtige Höhle, die durch ins Tal strömende Lavamassen entstanden ist. Natürlich kommen wir auch wieder heraus. Zwei Stunden später sitzen wir im Rifugio, genießen eine kräftige, warme Gerstensuppe und sich um viele neue Eindrücke reicher. Den Nachmittag gestalten die Euroradler sehr individuell: lesen, schlafen, ausruhen, reden, Kaffee trinken, telefonieren, Postkarten schreiben – nur Horst, unser „HiPlaFi“, denkt an den morgigen Tag und wirft einen Blick auf die Räder, einen Blick der ihm nach wenigen Minuten schwarze Finger beschert – natürlich, denn es gibt immer was zu schrauben oder zu reparieren.
(Eine Tabelle mit Fahrtangaben gibt es wieder am morgigen Dienstag, nach unserer Tour nach Enna)
(Eine Tabelle mit Fahrtangaben gibt es wieder am morgigen Dienstag, nach unserer Tour nach Enna)