Tag 17: Später gestartet – früher angekommen

Eigentlich sollte es wieder pünktlich um 8 Uhr losgehen. Die Räder waren gepackt, die Wasserflaschen dank Gerhard gefüllt und die Hotelrechnung bezahlt. Bernd und Horst zeigten sich aber nicht gerade überzeugt, was die dauerhafte Funktionsfähigkeit von Haralds Schaltzug anging. Also schnell in den Fahrradladen neben dem Hotel – und in wenigen Minuten war der Schaltzug ausgetauscht – für 2 € inklusive Material und Arbeitslohn. Und jetzt ging es los. Weiter auf der SS 18 durch Kalabrien. Die Kilometerangaben für Reggio wurden immer geringer und nach gut einer Stunde und genau 30 gefahrenen Kilometern meinte Jürgen im vorbeifahren „bolz doch nicht so“ – um die kommenden 30 Kilometer an der Spitze im gleichen Tempo zu fahren. So waren wir bereits kurz nach 11 Uhr in Pizzo, gönnten uns zwischen hupenden Autos einen Kaffee und mussten danach 500 Höhenmeter überwinden, um nach Vibo Valentia zu kommen, immer mit einem herrlichen Ausblick auf das Meer. Hier oben gab es Pasta in drei Varianten – aber ganz bestimmt ohne „Arabiata“, denn die Erfahrungen vom Vortrag machten Stephan und Bernd noch viele Stunden danach ganz schön zu schaffen. Schaffen mussten wir jetzt nur noch die letzen dreißig Kilometer, und als wir die Stadtgrenze hinter uns gelassen hatten war es, mitten durch alte Olivenbaumanlagen und durch Dörfer in denen die Zeit stehen geblieben schien – ein herrlicher Abschluss einer „Halbtagesfahrt“, auch wenn dabei immer wieder Gedanken aufkamen, die sich mit der Armut der Menschen in Kalabrien beschäftigten.

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