5. Juni 2019
von Thomas Will
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Was für ein Tag

8. Tag, Mittwoch, 5. Juni 2019

Es dauerte ein wenig länger. Der Orangensaft war alle, der Kaffee kam nur einzeln – aber trotzdem unsere Unterkunft in Tortona hatte schon ganz besondere Momente zu bieten. Stephan vermisste sein Trikot – Friedhelm hatte es an, Gerhard und Ilse verabschiedeten sich (nicht ohne eine Spende in die Kaffeekasse) und dann konnte es endlich losgehen. 

Sie waren „normal“ die ersten Kilometer bis Ovada. Heiß ja, ein wenig hügelig, aber irgendwie nichts Besonderes. Das wurde ab Kilometer 45 ganz anders. Wir verabredeten (dem Streckenprofil geschuldet) individuell zu fahren. Stephan war zuerst da. Binnen von knapp vierzig Minuten trudelten wir alle 21 Kilometer später und knapp 500 Meter höher ein – bis auf Jupp und Joachim. Beide waren irgendwie falsch abgebogen.

Aber eine halbe Stunde später waren auch sie wieder da. Jetzt erst einmal bergab. Und dann wieder bergan. Kaffeepause –  unterwegs trafen wir ein radelndes Paar – Bild von unserem Trikot und lobende Worte – und dann waren wir am Mittelmeer. Geschafft. Zehn Kilometer durch die Stadt und dann waren wir um 17.40 Uhr am Treffpunkt der Garage. Unser Bus kam zwanzig Minuten später. Auspacken, umpacken, verladen, was kommt wo hin. Dann waren auch Karsten, Caro und Hannes (mit Reeda) da.

Noch mal von vorn – der Radträger kam in den Bus und dann ab zu Hafen. Die letzte Umleitung. Da. Ab auf`s Schiff – nein. Warten war abgesagt. Es dauerte knapp eine Stunde. Jetzt fehlte eine Kabine. Karsten behielt die Nerven und Petra freute sich über drei Betten. Abendessen. Ein Bier, ein Glas Wein. Es wurde spät. Und morgen früh? Gleich mal 500 Meter nach oben. Davon aber später mehr.

115,7 Kilometer – 7.06 Stunden auf dem Rad – 16,26km/Schnitt – 1164 Höhenmeter – 643m am höchsten Punkt – 47,7km maximal – 3.463 Kalorien

 

 

 

 

 

4. Juni 2019
von Thomas Will
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Der lange Weg zum Po

7. Tag, Dienstag, 4. Juni 2019

Frühstück um 7 und Start um 8 – beides war kein Problem. In unserem Hotel in Varenna war man überpünktlich – das italienische Frühstück (mit Käse und Schinken) war aber so übersichtlich, dass die 60 Minuten voll und ganz ausreichten um noch eine zweite Tasse Kaffee (musste extra bezahlt werden) zu trinken, die Radkleidung anzuziehen und die Räder zu richten.

Die Straße am Nordufer des Sees hatte zwar ein paar kleine Wellen, aber nach nur einer Stunde waren wir schon in Lecco – und das obwohl sich unterwegs eine kurze hitzige Debatte darüber entspann, wie weit man mit dem Fahrrad rechts fahren muss. Autofahrer und Radfahrer sind nicht immer die  besten Freude auf der Straße. Dann wurde es kurz hügelig. Uwe korrigierte als „Besen“ die Richtung und dann ging es rasant in Richtung Monza und Mailand. Ampel – rot –anhalten – losfahren; keine Ahnung wie oft: 40 mal oder mehr – es nervte – aber wir kamen durch. Dann in Mailand: Treppen – Räder heruntertragen. Rechts eine nette Pizzeria: im Schatten.

Pause nach 76 Kilometer. 6 für 12 – Pizzen für Radler. Gestärkt ging es weiter zum Dom. Pflichtbild und raus aus Mailand. Es wurde immer heißer. Wir einigten uns auf zwei Pause. Kalte Getränke und weiter. Jetzt kam Gegenwind dazu. Über den Po und jetzt nach Tortona. Unser Hotel ist richtig heimelig, individuell und gemütlich. Frank und Rudi haben ein Bad, das einem Ballsaal gleicht. Wir sitzen beim Abendessen, genießen die Spezialitäten und es mag ja Dinnerspeaker geben – ein Dinnerwriter möchte ich aber nicht sein, dafür ist der Wein zu gut.

162,0 Kilometer – 8,47 Stunden auf dem Rad – 18,43km/Schnitt – 478 Höhenmeter – 384m am höchsten Punkt – 40,0km maximal – 2.810 Kalorien

 

 

 

3. Juni 2019
von Thomas Will
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Vom Schnee in die Sonne

6. Tag, Montag, 3. Juni 2019

Ein freundliches „Tschüs“ und dann waren sie auch schon weg. Willi und Wolfgang verabschiedeten sich nach dem ersten italienischen Frühstück und machten sich auf den Weg, auf dem wir einen Tag vorher gekommen waren: zurück über den Splügen in die Schweiz.

Pässe fahren ist für die beiden angesagt, bevor sie am Wochenende wieder zu Hause sein wollen. Wir starteten jedoch in Richtung Süden. Zuerst noch gemächlich, dann immer schneller bergab. Mit jedem Kilometer wurde es wärmer und nach knapp einer Stunde waren wir schon in Chiavenna. Jetzt war es vielleicht schon wieder zu warm. Wo auf der 30 Kilometer langen Strecke genau die Wohlfühltemperatur gelegen hat, lässt sich nur schwer sagen. Egal. Jetzt waren wir wieder auf unserer geplanten Strecke. Aber beinahe hätten wir den Plan nicht umsetzen können. Nach dem Schnee auf dem Albula waren es nun Bauarbeiten am Radweg.

Aber davon lassen sich Euroradler nicht beeindrucken, auch nicht von Radwegen an Dämmen und Deichen – die eigentlich keine (Radwege) sind. 12.30 Uhr: Colico am Comer See. Mittag. 6 Pizzen für 12 Radler. In Windeseile war serviert, ebenso schnell gegessen – ohne Teller und Bestecke (aber auch ohne Coperto) und wir wieder auf dem Fahrrad. Die Seeluft kühlte nur wenig. Die Sonne brannte bei 32°C und wir waren so früh wie nie an unserem Ziel.

Räder verstauen. Duschen. Ortsbummel in Varenna. Einen Kaffee und/oder ein Eis und ein wenig ausruhen, schließlich stehen morgen knapp 170 Kilometer vor uns. Davor liegt aber noch ein Highlight des (eigentlich jeden) Tages. Das Abendessen. Diesmal mussten wir vor Ort improvisieren. Ristorante Borgovino. Spezialitäten der Region zur Vorspeise, dann Fisch – wie sollte es hier auch anders sein – und danach ein Dolce.

80,3 Kilometer – 3.35 Stunden auf dem Rad – 20,72km/Schnitt – 226 Höhenmeter – 1878m am höchsten Punkt – 64,2km maximal – 915 Kalorien