30. Mai 2019
von Thomas Will
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„Komm ich geb dir Windschatten“

2.       Tag, Donnerstag, 30. Mai 2019

Die Schwäbische Alb – wir hatten schon ein wenig Respekt, schließlich war es die richtige erste Bergetappe – und wir haben die Alpen gesehen. Aber der Reihe nach. Ab 7 Uhr konnten wir im „Adler“ (dem in Tiefenbronn) frühstücken und wir waren uns einig: hier kann man auch länger bleiben. Unsere Trikots bekamen wir „gratis“ gewaschen und dann konnte es losgehen.

Immer leicht ansteigend kamen wir näher an Reutlingen heran – unterwegs traf Wolfgang seine Cousine – und nach einer rasanten Abfahrt – waren wir auch schon da. Im „Becks“ in Pfullingen gab es die Mittagsrast (acht Pizzen für 14 Radler) und dann ging es nach „oben“. So um die 10% werden es schon gewesen sein, schwitzend kamen wir aus dem Tal auf die Alb, aber der Radweg (auf der Strecke einer alten Zahnradbahn) ist durchaus zu empfehlen. Oben angekommen konnten wir bei bestem Wetter die tollen Ausblicke genießen. Bis zu den Alpen – schneebedeckt – in drei Tagen werden wir dort sein. 

Mit der Kaffeepause war ein wenig schwieriger. Bäckereinen hatten am Feiertag zu, nicht alle Gasthöfe offen – und so wurde es die „Rose“ in Ehestetten. Kuchen gab es keinen, dafür Kaffee, Apfelschorle und eine Nachspeisenvariation – alles Bio. Gestärkt machten wir uns auf die nächsten Kilometer und nahmen noch eine (überflüssige) Steigung mit. Wolfgang schimpfte wie ein Rohrspatz.

Hätten wir uns auf seine Karten verlassen, waren uns 100 Höhenmeter erspart geblieben. Manchmal ist analog doch besser als digital. Dann waren es nur noch drei Kilometer. Und es reichte – obwohl es ein toller Tag war. Wir radelten gegen den (leichten) Westwind und Carmen meinte: „Komm – ich geb dir Windschatten“. Soweit sind wir schon. Wir kamen im „Adler“ an – dem in Grüningen und genießen unser Abendessen. Der Tag könnte so schön sein – wenn nur die Steigungen nicht wären.

113,0 Kilometer – 7.23 Stunden auf dem Rad – 15,28km/Schnitt – 1.338 Höhenmeter – 764m am höchsten Punkt – 67,34km maximal – 3.120 Kalorien

29. Mai 2019
von Thomas Will
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Albua zu und Alf verpennt

1.       Tag, Mittwoch, 29. Mai 2019 – Bischofsheim – Tiefenbronn

Wir hatten ja schon fast alles zum Start unserer Touren. Aber eben nur fast. Zehn Stunden bevor es los ging kam die Meldung: der Albula wird erst am 6. Juni geöffnet. Nun ist das zwar ein schöner Tag, aber für uns einfach zu spät – denn da wollen wir schon in Calvi sein, und das liegt nicht in der Schweiz, sondern auf Korsika. Also musste eine Alternative her: wir fahren über den Splügen – das Hotel kurz vor 22 Uhr gebucht und dem Albulahospiz mit großer Trauer abgesagt. Carmen war enttäuscht – eigentlich wollte sie nur wegen des Albula die erste Woche mitfahren. „Wir machen das im nächsten Jahr zu zweit“ – und dann ging es nach einer kurzen Nacht auch schon los.

Viele die nicht dabei sein können verabschiedeten uns und dann ging es auch schon los. 34 Kilometer durch den Kreis Groß-Gerau, von Klein-Rohrheim nach Einhausen und nach knapp 2 ½ Stunden war auch schon die Kaffeepause angesagt. „So Isses“ – nicht nur bei unseren Touren, sondern so war auch der Name es Cafes. „Ihr wollt nach Mannem“ – „Nein nach Malta“ ließen wir eine Damenrunde erstaunt zurück und machten uns auf den Weg nach Süden. Dann wurden wir abrupt gestoppt. Nicht von einem Platten, nicht von einer Baustelle, sondern vom „Echo“, also der Zeitung aus dem Kreis. Aktuelle Infos zur Situation unserer Klinik – egal ob im Büro oder auf dem Fahrrad. Nach 15 Minuten ging es weiter – bis nach Rot. Mittagspause war nach 100 Kilometern angesagt. Zwei Griechinnen  im „Engel“ servierten uns in Windeseile die Stärkung – dann noch ein Espresso aus Haus und wir radelten gestärkt weiter. Der Himmel über uns sah bedrohlich aus. Schwarz türmten sich die Wolken – aber wir hatten Glück. Entweder war der Regen gerade vorbei – oder er kam noch (nach uns). Also: vielleicht war es ja der Anruf von Frau Wildmeister, dem die „Euroradler“ zu verdanken hatten, dass sie „trocken“ ankamen. Dass es aber trotzdem ein wenig feucht wurde lag an den Hügel die jetzt kamen und die uns bis auf über 500 Meter brachten. Kaffeepause in Göbrichen – und weiter.

Dann wieder eine unfreiwillige Rast. Kettenriss bei Joachim. Aber auch da bekamen wir hin. Und so wurde es kurz nach 19 Uhr, bis wir im „Adler“ in Tiefenbronn ankamen und freundlich empfangen wurden. Ach ja: Alf – der war da noch in Wiesbaden und fuhr gemütlich Auto: „Wie – der Start ist doch am Donnerstag?“. Nun ja, er kommt nach. Mal sehen wann er zu uns stößt. So und jetzt stärken wir uns beim tollen Abendessen und morgen starten wir in frisch gewaschenen Trikots.

168,6 Kilometer – 9.44 Stunden auf dem Rad – 17,32km/Schnitt  – 934 Höhenmeter – 507m am höchsten Punkt – 52,4km maximal – 4.923 Kalorien