26. Juni 2013
von Thomas Will
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Noch einmal das volle Programm – Sonne, Regen, Wind, Sturm – Island von allen Seiten. Wir hatten „gut“ 80 Kilometer auf dem Roadbook, es sollten auch nicht mehr werden – und das war gut so. Alles hatte so vielversprechend angefangen. Eine SMS von Karsten und Caroline: sie waren sicher zu Hause angekommen – dank eines freundlichen Isländers. Ihr Inlandsflug hatte 30 Minuten Verspätung und der letzte Bus zwischen den beiden Flughäfen in Reykjavik war weg. Wie so oft war es keine Frage zu helfen. Diesmal war es ein freundlicher Autofahrer, der die beiden einfach mitnahm (Danke). Mitgenommen hat uns dann auf den ersten 28 Kilometern der „Schiebewind“. Der kam diesmal so stark (von hinten), dass wir bei Steigungen um die 2% nicht einmal treten mussten und auf flacher Strecke locker auf die „40“ kamen. Damit war aber nach gut einer Stunde Schluss. Von einer Minuten auf die andere (klar – bei Richtungswechsel) kam der Wind von vorne – und dann noch bergan. Wieder war es Stephan (diesmal mit Roland) die versuchten uns den Wind zu nehmen. Da dieser aber auch von der Seite kam, reichte es nicht (ganz). Also: ganz starke Radler rechts, starke Radler links. Wir schafften es pünktlich zur Mittagszeit in Egilsstadir zu sein und trafen dort den netten Autofahrer wieder, der sich vor gut zwei Wochen so nett um Adam gekümmert hatte. Adam rief fast zeitgleich an – sprach auf meine Mailbox und bedankte sich noch einmal persönlich. Am Freitag werden seine Fäden gezogen, am Sonntag kann er uns in Bischofsheim begrüßen. Mit einer Flasche Wein (Danke Roland) und einem Radshirt bedankten wir uns bei dem netten Isländer und erfuhren, dass er als Guide in einem Wasserkraftwerk arbeitet und hervorragend deutsch spricht. Jetzt hieß es Abschied nehmen von Klaus „Maria“, Conny und Stephan. Sie fliegen gemeinsam am Donnerstag zurück. Mit einem herzlichen Dank und einer Spende in die Kaffeekasse sagten wir „tschüs“ – sie werden am Sonntag nicht da sein – Klaus muss zurück nach Eschenbach und Conny und Stephan genießen ein paar Tage Zweisamkeit nach den beiden Wochen „Gruppenerlebnis intensiv“. Jetzt lernten wir die zweite Bedeutung von „Schiebewind“ kennen. Wir mussten 600 Meter hoch und das bei „Gegensturm“. Wir kämpften. Regen, Sturm von vorne und von der Seite, 10 Prozent Steigung, kleinster Gang, kaum mehr als 4 oder 5 Kilometer auf dem Tacho, eigentlich ein Grund abzusteigen. Aber (fast) alle schafften es – und wer nicht, der musste sich besagtem Schiebewind geschlagen geben. Aber eine Runde zu verlieren, heißt ja nicht, dass man den ganzen Kampf verliert. Natürlich war Alf zuerst oben („wenn mich ein Bus mitgenommen hätte, dann hätte ich das Angebot angenommen“). Wir anderen schafften es in einem Zeitfenster von gut einer viertel Stunde gemeinsam zu Kaffee zu kommen. Es war grenzwertig, gefährlich – gerade wenn man auf die Gegenfahrbahn gedrückt wird und fast nichts machen kann – nur einem schien das ganze nichts auszumachen: unserem Senior Nico. Er bedauerte nur die „verschenkte“ Abfahrt. Nun gut, wir kamen gut im Posthostel an und bezogen unsere Zimmer.
Einkaufen war angesagt – Nudeln der große Wunsch. Dazu ein paar isländische „kalte“ Spezialitäten: unser letzter Abend auf der Insel – nach 2.608 Kilometern auf dem Fahrrad.