20. Juni 2019
von Thomas Will
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Der erste Tag ohne Fahrrad

23. Tag, Donnerstag, 20. Juni 2019

………. zumindest für einige von uns war es das. Keine Radlerhose, sondern eine normale Unterhose, kein Radlershirt, sondern ein normales T- oder Poloshirt – nach über drei Wochen. Wahnsinn. Wir nutzen den Tag auf Malta höchst unterschiedlich. Uwe, Friedhelm und Petra konnten es nicht lassen, wieder auf den Sattel zu steigen – aber um in unterschiedliche Richtungen zu fahren. Petra wollte an den Strand – andere von uns mit dem Bus nach Valletta.

Ich glaube in Malta gibt es die höchste PKW- und LKW-Dichte weltweit, zumindest gefühlt. Für die 8,5 Kilometer von unserer Loggia in Naxxar bis in die Innenstadt von Valletta benötigt der Bus gut 50 Minuten – du das ist nur dem Verkehr geschuldet. Ein wenig Geschichte über die Insel und den Deutschen Orden, ein Eis und ein paar Andenken an unser 39stes Land. Ein Sticker mehr auf dem Fahrrad. Und dann doch noch einmal arbeiten. Bis auf sechs müssen alle Räder verstaut werden. Fünf kommen in den Bus, dazu ein Großteil unseres Gepäcks. Vier Räder kommen auf den Heckträger. Alles passt – wie geplant. Morgen früh geht es dann zeitig los. Wir müssen um 5.30 Uhr zum Fährhafen und zurück nach Sizilien. Unsere „Flieger“ können ein wenig länger schlafen und noch einmal das gute Frühstück in der Loggia Mariposa genießen. Bis dahin sind es aber noch ein paar Stunden, schnell duschen, ab und für uns wird der letzte Abend auf Malta mit einem typisch maltesischen Abendessen zu Ende gehen – und den ersten Plänen für unsere Tour 2022.

(Keine Fahrdaten)

19. Juni 2019
von Thomas Will
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Geschafft. Malta. Am Ziel. Alle wieder zusammen

22. Tag, Mittwoch, 19. Juni 2019

Ja wir sind wirklich da. Es war eine der anstrengendsten Touren. Ob wir schon jemals so viel Höhenmeter gemacht haben. Keinen Tag Regen – dafür oft Temperaturen über 35°C. Das überflüssigste Gepäck war die Regenkleidung, die lange Radlerhose und die Merinowolle für kalte Tage. Aber gut. Die Nacht war kurz, sehr kurz. Schon um 8 Uhr waren fast alle Radler beim Frühstück. Perfekt. Eier, Müsli, frisches Obst – was will man mehr. Wir ließen uns Zeit. Ausspannen. Endlich da. Ein altes Haus mit dicken Mauern. Angenehm kühl. Und sogar ein kleiner Pool. Und eine Dachterrasse. Gegen 10.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zu einer Fahrradinseltour. Malta ist für alles geeignet – nur nicht für das Fahrradfahren. Autos, Autos, Lastwagen, Lastwagen, Straßenverhältnisse die in Sizilien und Marokko besser waren – wir versuchen es trotzdem.

In Marsaxlokk gönnen wir uns am Strand eine Pause. Bergauf, bergab, steil – bis 16 Prozent. Wir fahren am Meer entlang – durch das Betriebsgelände eines Steinbruchs, Feldweg, die eigentlich kleine mehr sind. Malta muss anders erkundet werden. Wir radeln in zwei Gruppen weiter – treffen uns nach zwei Stunden aber wieder alle (wirklich zufällig) drei Kilometer vor unserer Loggia. Jetzt ist auch Reeda wieder da. Sie musste eine Nacht in Quarantäne. Wir freuen uns auf unser Abendessen bei Cellini. Und auf den morgigen Tag: endlich mal ohne Fahrrad.

52,6Kilometer – 4.09 Stunden auf dem Rad – 12,64km/Schnitt – 584 Höhenmeter – 186m am höchsten Punkt – 52,6km maximal

 

18. Juni 2019
von Thomas Will
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Länger als ein Tag im Radlerdress

21. Tag, Dienstag, 18. Juni 2019

Wir haben schon viele Zielankünfte erlebt, schon viele späte Etappenabende, schon viele unterschiedliche Abendessen – aber unsere Ankunft auf Malta sollte etwas Besonderes werden. Aber der Reihe nach. In Caltagirone fühlten wir uns richtig wohl. Ganz frischer Orangensaft zu Frühstück.

Wir wollten eigentlich überhaupt nicht losfahren, wobei loslaufen wohl der bessere Begriff gewesen wäre. Gleich zwei Mal mussten wir Anstiege von bis zu 15% bewältigen – wenn auch nur kurz, auf jeweils einem Kilometer, aber es reichte um nach einer Stunde bereits wieder triefend nass zu sein. Duschen warum? Dann lief es. Wir kamen nach Comiso und machten bei Kilometer 39 erst mal eine vorgezogene Mittagspause. In der brütend heißen Sonne nahm dann auch wieder der Verkehr zu. Auto an Auto drängte sich an die Südküste, die wir bei Marina di Ragusa erreichten. Noch zehn Kilometer und erst einmal eine Eispause. Die letzten Kilometer auf Sizilien. Auf der Schnellstraße nach Pozzallo. Kurze Stadtrundfahrt und danach: warten, warten.

Unsere Fähre nach Malta legte erst um 21.30 Uhr ab. Wir machten in einer Pizzeria am Strand Station „Di Stefano“ sprach ein wenig deutsch und wir konnten an dem schattigen Platz ein wenig entspannen. Ein kleines Abendessen war angesagt – leider kamen nicht alle Portionen – und dann auf einmal Hektik. Ein kroatischer Radler hatte uns auf die Check-In-Time der Fähre hingewiesen: 20 Uhr. Also nichts wie hin. Wir staunten nicht schlecht. Check-In-Time war nicht 90 Minuten vor Abfahrt, sondern nur 30. Gut zu wissen für die Rückfahrt. Mit dem Fahrradträger war unser Bus länger als 6 Meter. Das kostete Aufpreis. Zwar waren es nur 15€, aber bis der Rechenprozess zu Ende war sollte dauern. Dann auf die Fähre. Ganz modern. Räder angurten und nach oben. Jetzt knapp zwei Stunden bis nach Malta.

Mit ein wenig Verspätung kamen wir um 23.40 Uhr im Hafen an. Was jetzt kam und in den neuen Tag hineinwirken sollte – davon im Mittwochsbericht mehr. Trotz allem. Wir kamen um 0.50 Uhr in der Loggia Mariposa an und wurden freundlichst empfangen. Uwe hatte uns sicher durch den Linksverkehr geführt. Noch eine Steigung. Schwitzen nach Mitternacht, so wie früh morgens um 9 Uhr.Ab ins Bett. Natürlich nach der Dusche. Ein Glas Wasser, Klaus wollte noch ein Bier und dann war Zeit die Gedanken ein wenig zu sortieren. Einschlafen sollte diesmal ein wenig dauern.

108,6Kilometer – 6.33 Stunden auf dem Rad – 16,55km/Schnitt – 866 Höhenmeter – 449m am höchsten Punkt – 49,1km maximal – ca.2.200 Kalorien