13. Juni 2015
von Thomas Will
Kommentare deaktiviert für Wenn wir so unsere Tour organisiert hätten …

Wenn wir so unsere Tour organisiert hätten …

32. Tag,  Samstag, 13. Juni 2015  –  Genua  – Bischofsheim

Mit der „GNV“ soll man nur fahren, wenn man unbedingt muss. Darin sind wir uns einig. Zugegeben, das Personal ist „nett“ – aber das ist schon alles. Deutlich wurde das am heutigen Vormittag. Um 7 Uhr sollte die Fähre in Genua anlegen – es wurde 7.20 Uhr. Binnen einer halben Stunde sollte das Autodeck leer sein, bei  uns dauerte es bis kurz nach ½ 9 Uhr. Dafür wurde man schon weit vor 6 Uhr geweckt, mit dem Hinweis, dass die Kabinen bis 6.30 Uhr zu räumen sind. Dann sollte man sich in den Aufenthaltsbereichen sammeln – und mindestens eine Stunde warten. Jetzt wurden zusätzlich die Klimaanlagen abgeschaltet. Was an den Tagen zuvor in den Kabinen nur mit Handbetrieb möglich war, geschah jetzt zentral – gerade da, wo sie einmal nötig gewesen wäre. Danach regierte das Gesetz des Stärkeren – keine An- und Einweisungen beim Ausfahren – wer sich durchsetzte (und da hatten die Autos mit Beulen natürlich klar die besseren Karten) kam eher von Bord. Also: wir schafften es und um kurz vor 9 Uhr ging es dann los – Richtung Milano. So zwischen 80 und 90 Kilometer schafften wir in der Stunde, die Grenze zur Schweiz war kein Problem und eigentlich waren wir „trotz Fährchaos“ ganz gut in der Zeit. Dann kam der Gotthardtunnel. Blockabfertigung. Eine knappe Stunde Stauzeit. Wir kommen durch. Eine kurze Mittagspause. Carmen organisiert Brötchen, Gerhard und ich den Kaffee – erste Toilettenpause nach fünf Stunden – auftanken und weiter. Um ½ 4 sind wir wieder in Deutschland – nach mehr als vier Wochen – keine Grenzkontrolle. Wir regeln den Transfer von Lysane zum Bahnhof in Straßburg. Ein Taxi holt sie an der ABA in Offenburg ab. Pünktlich um 17.05 Uhr. Umarmungen, Tränen – sie hat toll zur Truppe gepasst – auch ohne dass sie unsere Sprache spricht. Josef löst mich am Steuer ab. Per SMS informieren wir die Radler, die schon zu Hause sind. Karlsruhe wird passiert (17.55 Uhr).  Wenn jetzt nichts mehr passiert müssten wir es bis 19.15 Uhr schaffen.

0 Kilometer, 0 km Durchschnitt, 0 km im Maximum, 0 Stunden,  0 Höhenmeter, 0 Meter am höchsten Punkt,  ? Kalorien

 

 

 

 

12. Juni 2015
von Thomas Will
Kommentare deaktiviert für Von Auszügen, Umzügen und neuen Plänen

Von Auszügen, Umzügen und neuen Plänen

31. Tag,  Freitag, 12. Juni 2015  – Tanger (Med) – Genua  (immer noch auf See)

Es ist wie so oft bei den  Euroradlern, wenn es auf die letzten Stunden einer Tour zugeht: die Gruppe wird immer kleiner. In Barcelona verlassen Kurt und Rudi das Schiff um per Flugzeug die Heimreise anzutreten. Unterdessen erfahren wir von Harald, dass er (und Joachim) zwar mit Verspätung – aber immerhin – gut angekommen sind. Auch Stephan meldet sich telefonisch. Er wurde sogar mit einem Original-„Bischemer“-Marokkokuchen empfangen. Wir sitzen länger beim Frühstück, wir haben ja Zeit. Ein Landgang ist nicht erlaubt und so verbringen wir die gewonnene Zeit mit lesen, ausruhen und dem aufarbeiten der Reiseerinnerungen. Petra denkt schon an die nächste Tour: nach Budapest mit dem Rad – und mit dem Schiff zurück. Na ja, Ungarn stand schon zwei Mal auf unserem Plan. Was uns in Europa noch fehlt sind die Niederlande. Könnte ja mal was kürzeres  (< 32 Tage) und weniger anstrengendes (als Marokko) sein. Mal sehen. Josef zieht aus unserer „WG“ aus. Jochen B. aus G. (der zwei Nächte bei Lysiane und Petra nächtigte) tut sich da schon ungleich schwerer – aber um die Mittagszeit hat auch er es geschafft. An Bord wird es lebhaft. Viele Jugendliche machen sich auch auf den Weg nach Genua. Morgen früh soll unser Schiff um 7 Uhr anlegen. Wenn das klappt, dann sind wir um 8 Uhr auf der Piste. 180 Kilometer Italien, 320 Kilometer Schweiz und gut 300 Kilometer Deutschland – dann wären wir zu Hause – wenn wir es bis 19 Uhr schaffen, dann sind wir gut.

0 Kilometer, 0 km Durchschnitt, 0 km im Maximum, 0 Stunden,  0 Höhenmeter, 0 Meter am höchsten Punkt,  ? Kalorien

 

 

 

11. Juni 2015
von Thomas Will
Kommentare deaktiviert für Wieder einmal: Fähren haben ihre eigenen Gesetze

Wieder einmal: Fähren haben ihre eigenen Gesetze

30. Tag,  Donnerstag, 11. Juni 2015  – Tanger (Med) – Genua  (Auf See)

11. Juni SchaltungEs ist irgendwann so gegen Mitternacht (europäische Zeit). Jochen (B. aus G.) und wir wundern uns, warum er 23 € für sein Abendessen „draufzahlen“ musste. Wir merken schnell, dass man vergessen hat seinen Voucher einzubuchen. Also macht er sich auf den Weg zur Rezeption, wir halten sein Essen in der Mikrowelle warm – und als er zurückkommt hat er zwei Nachrichten: zurückbuchen geht nicht, aber er kann das Abendessen am Freitag „nachholen“ (gut) – und: die Fähre legt in Genua nicht am Freitag gegen 23 Uhr, sondern am Samstag gegen 7 Uhr an. Wir verstehen das nicht. Auf allen Fahrplänen war eine andere Ankunftszeit verzeichnet. Kurt und Rudi, die in Barcelona rauswollen fangen an zu rechnen, ob das auch für sie Auswirkungen hat. Hat es. Die Fähre legt dort am Freitag nicht um 4 Uhr früh, sondern erst gegen 7 Uhr an. Also wieder zur Rezeption – klappt das mit dem Flieger? „Ja“ – aber einfach aussteigen geht nicht. Es muss ein Formular ausgefüllt werden, dazu benötigt man die beiden persönlich, inclusive ihrer Reisepässe. Wir holen sie aus dem Bett. Formulare werden  ausgefüllt – jetzt dürfen die beiden legal von Bord. Jetzt noch ein „Absacker“ in der Bar. Nach dem „zweiten“ die scheinbar geniale Idee: warum gehen nicht auch wir am Freitag um 7 Uhr mit von Bord, fahren über Lyon (setzen Lysiane ab) und sind am Samstagnachmittag zu Hause. Zwischen Genie und Wahnsinn liegt meistens die Realität. Noch beim Frühstück sind wir von der Idee begeistert. An der Rezeption (man kennt uns dort schon) will man uns helfen. Ohne Auto: kein Problem. Mit Auto: eventuell lösbar. Das hängt davon ab, welche Fahrzeuge auf dem Cardeck vor uns stehen. Zwei Mitarbeiter machen sich auf den Weg. Nach wenigen Minuten die ernüchternde Nachricht: Sorry, es geht nicht – sechzig Fahrzeuge (die nach Genua wollen) versperren uns den Weg. Also gut. Wir arrangieren uns. Das Hotel für die Nacht in Genua muss abgesagt werden. Dafür entschädigen wir uns heute Abend im „A la Carte Restaurant“ – und verzichten auf „Selfservice“. Für Kurt wäre das auch schwierig geworden, er hat seinen Voucher beim Frühstück auf dem Tablett liegen lassen. Fährtage haben bei den Euroradlern immer eine besondere Note. Was noch? Die Zimmeraufteilung hat die erste Nacht überstanden (9 Personen, darunter ein Ehepaar, zwei alleinreise Frauen und fünf Männer) – die Toiletten auf der Fähre haben ein „Absaugproblem“ – und wir wissen, dass das nächste Bett in dem wir schlafen das eigene sein wird (hoffentlich).

0 Kilometer, 0 km Durchschnitt, 0 km im Maximum, 0 Stunden,  0 Höhenmeter, 0 Meter am höchsten Punkt,  ? Kalorien