3. Juni 2017
von Thomas Will
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Ausfälle

19. Tag, Samstag, 3. Juni 2017 – Romakloster/Dalhem – Romakloster/Dalhem

Frühstück ab ½ 8 Uhr – für wahr eine sehr freundliche Zeit, aber vielleicht hätten wir vier Stunden früher unser Müsli löffeln und unsere Brötchen mit Käse oder Marmelade essen sollen. Einfach, weil um diese Zeit auf Gotland noch strahlend blauer Himmel vorherrschte, der sich schon am frühen Vormittag immer mehr zuzog. Wir wollten um 9 Uhr los – aber dann: mir fehlte ein kleiner Schraubenzieher für den Navi-Garmin, Klaus blickte auf seine Felge und winkte ab und Petra hatte erst überhaupt nicht vor auf das Fahrrad zu steigen. Natürlich löste sich das alles: Frank konnte mit einem Schraubenzieher helfen, Klaus wollte tagsüber nach einem Fahrradhändler suchen (klappte nicht, seine Felge muss bis zum Festland durchhalten und dann wird er versuchen Ersatz zu finden und mit der Bahn nachkommen) und Petra machte sich „solo“ auf den Weg nach Visby. Wir machten uns auf den Weg – nach knapp 8 Kilometern der nächste Ausfall: Dietrich war hinten platt.

Der erste Versuch einen neuen Schlauch einzuziehen scheiterte: es war einer für ein Rennrad. Josef half aus. Wir froren vor uns hin – aber nach 20 Minuten (gefühlt eine halbe Stunde) ging es weiter. Wir kamen nach Site an die Ostsee – hatten schönen Rückenwind und hofften, dass es s bleiben würde. In Kappelsham war die Mittagsrast geplant: alles zu. Was jetzt? Weiterfahren. In Hangvar half man uns aus der Patsche. 6 Kilometer weiter gab es Suppe und Brot.

Wir freuten uns, leerten den großen Pott mit Lauchsuppe (total lecker) und machten uns wieder auf den Weg. Josef und Stephan kämpften gegen den Wind. Nur 12 Kilometer weiter in Tingstade gab es Kaffee und kleine Hefestückchen. Roland, der bei dieser Tour nicht dabei sein konnte, hatte uns eingeladen. Jetzt noch knapp 30 Kilometer gegen den Wind. Es ging besser als erwartet. Um 17 Uhr waren wir dann wieder in unserem „Landhotel“; der Wirt hatte die Fasssauna angeworfen und wir freuten uns über die wärmende Stube. Wenn jetzt noch der Bach davor genügend Wasser geführt hätte ….. während wir noch darüber nachdachten hatte es angefangen zu regnen. Nun gut, wir sind ja wieder da – Stephan und Frank auch, die zwischenzeitlich noch eine kleine Einkaufsrundfahrt zum Supermarkt in Roma unternommen hatten.

.109,5 Kilometer, 275 Höhenmeter, 5.26 Stunden auf dem Rad, 20,14 km im Durchschnitt, 36,5 km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 68 Meter, ? verbrauchte Kalorien

 

2. Juni 2017
von Thomas Will
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Frühstück im Kerzenlicht, Abendessen im Dämmerlicht

18. Tag, Freitag, 2. Juni 2017 – Stockholm – Romakloster

Wir sind 65 Kilometer gefahren und im Fährhafen Nynäshamn angekommen. Unser heutiger Bericht entsteht in mehreren Abschnitten, denn die geplante Ankunftszeit auf in unserem Gasthaus auf Gotland liegt jenseits der 21 Uhrgrenze. So schreibe ich diese Zeilen in einem Cafe in Nynäshamn. Neben mir essen zwei junge Schwedinnen Salat und Fleisch – in meiner Tasse ist ein grüner Tee.

Heute Morgen waren wir noch in Stockholm. Frühstück um 7 Uhr im Marina Tower – und das bei Kerzenlicht. Jürgen hat Geburtstag und Stephan war auf die Idee gekommen zwei Tische mit Kronleuchtern dekorieren zu lassen. Wir gratulieren unserem Mitfahrer, packen, holen die Räder aus dem Parkhaus, verabschieden Andreas, Jürgen, Juan, Gabi und Beate und radeln los. Nach ein paar Wellen, einem Blick auf den Skiberg und gut 10 Kilometern haben wir die Stadt hinter uns gelassen. Tim hilft beim Navigieren und bei weiß-blauem Himmel machen wir uns auf den Weg zur Ostsee. Wir kommen gut voran, genießen ein veganes Mittagslunch zehn Kilometer vor dem Fährhafen in einer großen Gärtnerei und sind schon kurz nach 14 Uhr da. Nur die Fähre noch nicht. Also suchen wir uns ein Cafe und genießen die Sonne auf dem schwedischen Festland, bevor wir uns gegen 15.40 Uhr auf den Weg in den Fährhafen machen, wo eine Stunde später die Fähre ablegt.

Dafür müssen wir ein paar Minuten frieren, bevor wir die Fähre nach Gotland befahren dürfen. Jeder Pass von uns wir einzeln geprüft. Dabei bleiben wir doch im Land. Die drei Stunden auf der Fähre (bei bestem Wetter) bringen uns auf die Insel, die auf halben Weg zwischen dem schwedischen Festland und den baltischen Staaten liegt.

150 Kilometer auf dem Wasser – und dann sind wir in Visby. Raus aus dem Schiff, hinauf in die Stadt. Auf meinem „Garmin“ ist die Route bis Dalhem nicht zu finden. Kein Problem ( denke ich), Tim gibt die Daten schnell (bei sich) ein. Nach zwei Kilometer der „Supergau“ – „mein (Tims) Akku ist leer“. Wir schalten um auf analog. Die Landkarte kommt zum Einsatz. „Vorbei am Stadion – dann auf die 143 – und östlich“ – ganz einfach kommen wir mitten in das Herz der Insel. Jetzt noch 22 Kilometer. Strahlend blauer Abendhimmel. Empfindlich kalt – aber flach. In Roma (nach 17 Kilometern) links ab – durch den Wald – dann rechts. Wir sind da und werden in die Garage geleitet. Alfs Fahrrad steht schon da. Zimmerverteilung – alle kommen (gut) unter. Jetzt zum Abendessen. Es ist 22 Uhr – was soll`s. Spargel – auch in Gotland ein Genuss. Und dazu gibt es ein Pils aus Visby. Joachim und Jupp probieren das Weizen (das gibt es auch in Gotland). Draußen wird es dunkel. Wie genießen, dass wir jetzt drei Tage nicht mit „großem Gepäck“ fahren müssen. Beinahe hätte ich es vergessen: Alf ist da. Jetzt sind wir 17. Zwischen dem Hauptgang (siehe Bild) und dem Dessert kommt Rudis Gedicht zu Jürgens Geburtstag  – gerade noch rechtzeitig vor Mitternacht. Wir haben glücklicherweise unsere Abfahrt in den Norden erst für 9 Uhr vorgesehen.

88,5 Kilometer, 610 Höhenmeter, ? Stunden auf dem Rad, 17,0 km im Durchschnitt, ? km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 82 Meter, 2.519 verbrauchte Kalorien

 

 

1. Juni 2017
von Thomas Will
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Stadt am Wasser

17. Tag, Donnerstag, 1. Juni 2017 – Stockholm

Es ist kurz vor 6 Uhr – der innere Wecker springt an, bevor der erste Blick auf den analogen Wecker mir klar macht: „liegen bleiben“ – heute geht es nicht um 6.30 Uhr zum Frühstück und um 8 Uhr auf`s Rad – heute ist Stockholm angesagt. Für eine halbe Stunde siegt die Ratio über das Gefühl, dann aber doch „raus“ – und zum Frühstück. Dieses dauert dann in der Tat länger als sonst. Ein Großteil unserer Gruppe sitzt um 8 Uh schon bei der zweiten Tasse Kaffee – Dietrich ist sogar schon „durch“, wie er eine halbe Stunde später erzählt – manche von uns haben den 6.30 Uhr Starttermin (für das Frühstück) wirklich wahrgenommen. Während sich die Neuankömmlinge erst noch daran gewöhnen müssen, darf es bei uns nach dem Müsli auch noch mal der dritte oder vierte Gang zum Buffet sein. Wir haben Zeit. Willi wirft einen Blick in die schwedische Tageszeitung – und dann geht es los.

Mit dem „Wassertaxi“ in die City und dann für knapp 2 ½ Stunden mit dem Schiff quer durch (fast) alle Wasserstraßen im Inneren der Hauptstadt. Wir bekommen einen richtig guten Eindruck. Mit der Mittagspause trennen sich unsere Wege: im Vasamuseum trifft man sich (teilweise) wieder. Ein Bummel durch die Altstadt, hier ein Kaffee, dort ein Eis und einfach mal Abschalten von den Fahrrädern. Am späten Nachmittag zieht ein Sturm über Stockholm auf. Ein Regenschauer, Sturm, Äste brechen ab – wir stellen uns in einer diakonischen Einrichtung unter.

Nach wenigen Minuten ist der Spuk vorbei. Jetzt wieder Sonne. Zurück ins Hotel – und ganz ohne Fahrräder geht es dann doch nicht. Conny ruft an. Frank will die neuen Bremsklötzchen montieren – auch bei Carmen: schließlich geht es ja morgen Füh wieder los.

 

0 Kilometer, 0 Höhenmeter, 0 Stunden auf dem Rad, 0 km im Durchschnitt, 0 km Höchstgeschwindigkeit, Höchster Punkt: 22 Meter, ? verbrauchte Kalorien